Kaum mehr als einen Monat war Liz Truss Premierministerin von Großbritannien. Sie hat den Posten von ihrem Vorgänger Boris Johnson übernommen, der den Brit:innen drei Jahren als Premier vorstand.
Nach nicht einmal 50 Tagen im Amt musste sie allerdings schon wieder ihren Sitz für den derzeitigen Premierminister Rishi Sunak räumen. Doch vor Skandalen blieb die 47-Jährige auch in ihrer kurzen Amtszeit nicht verschont. Nun droht ihr eine Rechnung im fünfstelligen Bereich – für Pantoffeln und Bademäntel.
Die nun bekanntgewordene hohe Rechnung an Liz Truss weckt unangenehme Erinnerungen an ihren Vorgänger Boris Johnson. Auch er kann eine lange Liste an Skandalen, Vergehen und Partygates vorweisen. Liz Truss soll es ihm offenbar gleich- oder zumindest ähnlich getan haben.
Denn es wurde das Fehlen mehrerer Gegenstände auf einem Landsitz der Regierung festgestellt. Darunter auch Bademäntel und Pantoffeln. Auch die Bewirtung soll – vermutlich zumindest teilweise – nicht beglichen worden sein.
Gegen diese hohe Rechnung wehrt sich die britische Ex-Premier jetzt.
Truss komme selbstverständlich für Dinge auf, die während ihrer Nutzung des Chevening House verschwanden, zitierte die Zeitung "Daily Mail" am Montag einen Sprecher der konservativen Politikerin. Der Großteil der Rechnung über rund 12.000 Pfund (umgerechnet 13.670 Euro) betreffe aber offizielle Regierungsgeschäfte.
Die frühere Außenministerin Truss hatte sich im Sommer 2022 im Chevening House in der südostenglischen Grafschaft Kent, dem offiziellen Landsitz des Ressorts, auf ihre Amtszeit vorbereitet.
Dem Bericht der "Mail" zufolge kam bei Sitzungen von Truss mit ihren Vertrauten und Berater:innen abends häufig Partystimmung auf. Beschäftigte hätten der zentralen Regierungsbehörde Cabinet Office gemeldet, dass damals etwa Bademäntel und Hausschuhe verschwunden seien. "Sie erhoben auch Einwände gegen die Idee, dass der Steuerzahler die Rechnung für eine Reihe von Sommerpartys bezahlen sollte."
Liz Truss hatte sich im Sommer 2022 im Ringen ihrer Konservativen Partei um die Nachfolge von Premierminister Boris Johnson durchgesetzt. Schon nach wenigen Wochen musste sie wegen ihrer chaotischen Wirtschaftspolitik wieder zurücktreten. Mit 49 Tagen ist sie die britische Regierungschefin mit der kürzesten Amtszeit der Geschichte.
(Mit Material der dpa)