Für die einen ist es ein "historisches Comeback" (Benjamin Netanjahu, Premier von Israel), für die anderen eine "herausfordernde Situation" (Lars Klingbeil, SPD-Parteivorsitz): Nach vier Jahren Demokraten-Regierung zieht wohl im Januar 2025 erneut Donald Trump ins Weiße Haus ein.
Überraschend kurz fiel die Wahlnacht vom 5. auf den 6. November aus, schnell zeichnete sich eine klare Mehrheit für die Republikaner ab. Ebenfalls überraschend verliefen die Wahlen unerwartet ruhig, Zwischenfälle gab es beinahe keine. Im US-Bundesstaat Nevada allerdings meldeten die Verantwortlichen ein einigermaßen kurioses Problem, das vor allem eine bestimmte Wählergruppe betraf.
Konkret geht es dabei um die Auszählung jener Stimmen, die im Voraus über Briefwahl eingegangen waren. Diese werden meist durch spezielle Software und zusätzlich durch menschliche Kontrolle verifiziert und mit den Registrierungsunterlagen in offiziellen Datenbanken abgeglichen.
Problem hierbei nun aber: die Unterschriften. Denn außer bei den Wahlen sind diese offenbar im Jahr 2024 nur noch selten erforderlich.
"Wir stellen fest, dass viele jüngere Menschen ein Problem mit der Unterschrift haben, weil sie in einer digitalen Welt leben und im wirklichen Leben noch nie eine echte Unterschrift einsetzen mussten", erklärte Staatssekretär Francisco Aguilar gegenüber CNN.
Allein in Clark County sind demnach 11.000 Unterschriften zunächst nicht zählbar, da die zugehörige Unterschrift nicht verifizierbar ist. Die Wähler:innen haben nun bis zum 12. November Zeit, ihre Stimme auf der Website der entsprechenden Wahlbehörde zu verifizieren.
Insgesamt beteiligen sich traditionell in den USA zwar eher die Anhänger:innen der Demokraten an der Briefwahl, Republikaner gehen häufiger vor Ort an die Wahlurne. Dennoch machen die vorerst nicht verifizierten Stimmen nur einen geringen Anteil der gesamten Briefwahlstimmen aus, zudem sind diese laut CNN etwa zu gleichen Teilen bekanntermaßen republikanisch und demokratisch geprägt.
Stand: 10.11.2024 - 06:42 Uhr
73 Wahlleute
Gewinner*in
Name
%
Stimmen
Trump
56.6%
1'650'045
Harris
43.1%
1'250'012
62% ausgezählt / Briefwahl offen
Stand: 16.10.2024 - 11:42
Gewinner 2020
Donald Trump
Quelle:
CNN • AP •Grafik:
watsonDer Abgleich der Unterschriften bei der US-Wahl steht allgemein seit Längerem in der Kritik. Hintergrund ist etwa, dass es häufig Abweichungen zwischen digitalen und händischen Unterschriften gibt. Bei älteren Wähler:innen verändert sich die Unterschrift zudem häufig mit dem Alter und ist in diesem Fall oft nicht mehr verifizierbar.
Auch in einigen anderen Bundesstaaten soll es Probleme mit der Verifizierung der Unterschriften gegeben haben. In Pennsylvania und Georgia gab es nach Angaben der US-Bundespolizei FBI indes Bombendrohungen gegen Wahllokale, die für zwischenzeitliche Verzögerungen sorgten. Viele dieser schienen "von russischen E-Mail-Domänen zu stammen", erklärte FBI-Sprecherin Savannah Syms.