Die Nerven liegen blank. Mit dem heutigen Wahltag geht ein langer, hitziger und teils verrückter Wahlkampf zwischen Donald Trump und Kamala Harris zu Ende. US-Amerikaner:innen sprechen von einer Schicksalswahl, denn der Wahlausgang könnte entscheidende Veränderungen für die USA mit sich bringen.
Ein ausschlaggebendes Thema der US-Wahl 2024 ist etwa das Abtreibungsrecht.
Der republikanische Präsidentschaftskandidat Trump und seine Anhängerschaft könnten bei einem Wahlsieg die Rechte von Frauen weiter einschränken. Genau davor fürchtet sich ein US-Wähler und Vater von drei Töchtern aus dem US-Staat Michigan.
Frauenrechte seien seinen Töchtern "sehr wichtig", sagt der Mann im Interview mit dem US-Sender CNN. Seine Stimme bricht, worauf er seine Hand auf die Brust legt. "Sorry, das wühlt mich auf", entschuldigt er sich mit feuchten Augen bei der Journalistin.
Er habe für seine Töchter für die Demokratin Harris gewählt. "Ich wünsche mir, dass sie in einer Welt aufwachsen, in der jeder willkommen ist", sagt der Vater. Das emotionale Video teilt das Wahlkampfteam von Harris prompt auf der Plattform X.
"Die 'girl-dad'-Wähler sind nicht zu unterschätzen. Sie werden diese Wahl von einer knappen Angelegenheit zu einem entscheidenden Sieg für Kamala machen", kommentiert ein X-User den Post.
Derzeit können Schwangere in Michigan bis zur 24. Schwangerschaftswoche einen Schwangerschaftsabbruch vornehmen lassen. In andere US-Staaten sind die Regelungen noch strenger. Abtreibungen sind dort etwa selbst dann strikt verboten, wenn die Schwangerschaft aufgrund von sexualisierter Gewalt oder Inzest entstand.
Das führt dazu, dass einige Frauen in andere Staaten reisen müssen, um eine Abtreibung durchführen zu lassen.
Seitdem Vizepräsidentin Harris in das Rennen um die Präsidentschaftskandidatur 2024 eingestiegen ist, ist Abtreibung zum wichtigsten Thema für Frauen unter 30 Jahren geworden. Laut einer Umfrage der gesundheitspolitischen Organisation KFF (Kaiser Family Foundation) liegt Abtreibung damit noch vor der Inflation, dem Top-Thema dieser Gruppe aus dem Frühsommer dieses Jahres.
Währenddessen fordern die Trump-nahen Autor:innen von "Projekt 2025" etwa ein Abtreibungsverbot in allen 50 US-Staaten; die Einschränkung der Notfallversorgungen bei Abtreibungen und die Überwachung von Geburten und Abtreibungen bei Schwangeren im ganzen Land.