Manche seiner aus dem Nichts – und ohne Not – heraufbeschworenen Kriegsschauplätze drohen für Trump zum Desaster zu werden. In den USA regt sich bereits großer Widerstand in Teilen der Bevölkerung.
Mit seiner radikalen "America first"-Zolloffensive wollte Trump vor allem eine patriotische, eigensinnige Handelspolitik präsentieren. Doch wer gehofft hatte, dass die heimische Wirtschaft davon profitiert, wurde zunächst einmal enttäuscht.
In den USA wird bereits vor einer "Trumpcession" gewarnt, eine durch seine launige Handelspolitik ausgelöste Rezession. Doch auch ganz alltägliche Phänomene könnten zum Problem werden: Es droht eine Klopapier-Knappheit.
In Trumps Zoll-Zirkus kommen viele Laien schon längst nicht mehr hinterher. Von den einander im Eiltempo abwechselnden Schlagzeilen bleiben oftmals nur Stichworte hängen: Importzölle, Gegenzölle, Zoll-Aussetzungen, Kanada, Mexiko, die EU und China, Autos, Stahl, Holz ... Holz?
Tatsächlich, auch Holz-Importe will Donald Trump bald mit Zöllen belegen. Wie in anderen Fällen gilt auch hier: Leichter gesagt als getan. Denn wie unter anderem "Bloomberg" berichtet, könnten Trumps geplante Zölle auf kanadisches Weichholz die Papierindustrie hart treffen – und damit die Produktion von Papierhandtüchern und auch Toilettenpapier.
Die Zölle sollen auf bis zu 52 Prozent steigen, was den Import des kanadischen Weichholzes, einem essenziellen Rohstoff für die Papierherstellung, stark verteuern würde. Ein Großteil des Rohstoffs in den USA kommt aus Kanada.
Branchenexpert:innen warnen daher vor steigenden Preisen und leeren Regalen im Supermarkt, vergleichbar mit den Klopapier-Engpässen während der Coronapandemie.
"Sie kaufen unsere Produkte nicht wegen der schönen Augen", meint gegenüber "Bloomberg" auch ein Vertreter eines kanadischen Holzverarbeiters in Quebec. "Sie kaufen unsere Produkte, weil sie die besten sind und am besten in ihre Fabriken integriert werden können."
Auch weitere Insider zweifeln demnach daran, dass die USA das kanadische Weichholz ersetzen können.
Derzeit liegen die Zölle auf kanadisches Holz noch bei 14 Prozent, noch in diesem Jahr will die US-Regierung sie auf 27 Prozent erhöhen und zusammen mit einer von Trump angedrohten generellen Abgabe von 25 Prozent auf kanadische Produkte würde sich ein viel höherer Preis ergeben.
Auf der anderen Seite könnten die Zölle aber natürlich nicht nur den USA schaden. Demnach soll auch die kanadische Holzindustrie in einem solchen Fall massiv leiden. Unter anderem müssten ganze Werke schließen.