Bei dem überraschenden Überfall der Terrororganisation Hamas sind zahlreiche Israelis getötet worden – mittlerweile spricht Israel von mehr als 1200 Toten. Das Land hat mit massiven Gegenangriffen auf die Attacke reagiert. Auf palästinensischer Seite spricht man von 900 getöteten Menschen im Gazastreifen – und 1500 Toten Hamas-Terroristen.
Die Terroristen hatten am Samstag viele Israelis überrascht. Sie stürmten zum Beispiel ein Festival nahe dem Gaza-Streifen und töteten sowie entführten dort zahlreiche Menschen. Eine Siedlung an der Grenze zu den palästinensischen Gebieten ist allerdings mit dem Schrecken davon gekommen. Grund dafür: eine junge Frau.
Erst im Dezember 2022 wurde die 25-jährige Inbal Liebman zur Sicherheitskoordinatorin ihres Kibbuz gewählt. Diese Position bedeutet, dass Liebmann in Notsituationen für die Sicherheit ihres Kibbuz verantwortlich ist. Sollte es zum Ernstfall kommen, muss sie ausharren, bis Militär oder Polizei eintreffen. Ihre Siedlung Nir Am liegt nicht weit von der Grenze zum Gazastreifen entfernt. Und am Samstag kam es dann zum Ernstfall: Der Überfall der Hamas ist eine ebensolche Notlage.
Liebmann übernahm den Posten von ihrem Onkel Ami Rabin. Der unterstützte seine Nichte offenbar. Wie die "Times of Israel" Rabin zitiert, soll am frühen Morgen des 7. Oktober schnell klar gewesen sein, dass etwas nicht stimmt. "Die Terroristen haben scheinbar versucht, in eine große Hühnerfarm in der Nähe von Nir Am einzudringen, möglicherweise verwechselten sie deren Zaun mit dem des Kibbuz", zitiert die Zeitung.
Diese anscheinende Fehlannahme der Terroristen ermöglichte es Liebmann und ihrem Team zu handeln. Wie das Nachrichtenportal "Focus Online" berichtet, soll die junge Frau extrem schnell reagiert haben. "Sie war eine der ersten im ganzen Staat Israel, die verstanden hat, was los ist. Sie rannte wie eine Verrückte von Haus zu Haus", zitiert das Nachrichtenportal Liebmanns Onkel.
Zuerst habe Liebmann Frauen und Kinder in Sicherheit gebracht. Direkt im Anschluss habe sie dann Waffen an ihr Team verteilt und sie auf ihre Stellungen entlang des Zauns verteilt. Als die Hamas-Terroristen dann schließlich den richtigen Zaun der Gemeinde gefunden hatten, wurden sie von bewaffneten Zivilist:innen empfangen. Insgesamt 25 von ihnen sollen getötet worden sein – während alle Bewohner:innen überlebt haben. "Was uns passiert ist, war teils Wachsamkeit, teils Wunder", zitiert die "Times of Israel" einen Bewohner der Gemeinde.
Wie der Rest der Gemeinde wurden nach dem Angriff auch Liebmann und ihr Team evakuiert und nach Tel Aviv gebracht. Die junge Frau wird nun, laut "Focus Online", in Israel als Nationalheldin gefeiert. So viel Glück wie die Bewohner:innen von Nir Am hatten in den Kibuzen in der Nähe zum Gazastreifen wohl die wenigsten. Die Hamas-Terroristen hatten auch ein Festival in der Region überfallen, zahlreiche Menschen wurden bei dem Angriff getötet.