Der Krieg in der Ukraine geht nach Einschätzung von Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg in eine "kritische Phase".Bild: Pool AP / Olivier Matthys
International
08.09.2022, 19:2509.09.2022, 16:53
Über ein halbes Jahr dauert der Angriffs-Krieg in der Ukraine nun schon an. Während Kiew eine Gegenoffensive zur Rückeroberung der Großstadt Cherson startete, geht auch das Ringen um das Atomkraftwerk Saporischschja weiter. Die Sorge vor einer atomaren Katastrophe wächst.
Seit Wochen machen sich Kiew und Moskau gegenseitig für die Eskalation rund um die Nuklearanlage verantwortlich. Vergangene Woche ist ein Team der internationalen Atombehörde IAEA nach Enerhodar aufgebrochen, um die Sicherheit des Atomkraftwerks zu überprüfen – mit gravierendem Ergebnis. Die IAEA hat die Zustände in Saporischschja nun hart kritisiert und als "unhaltbar" bezeichnet.
9. September
14.02 Uhr: Nato-Generalsekretär: Krieg in Ukraine geht in "kritische Phase"
Der Krieg in der Ukraine geht nach Einschätzung von Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg in eine "kritische Phase". Ukrainische Streitkräfte seien dank der Unterstützung aus Nato-Staaten zuletzt in der Lage gewesen, Moskaus Offensive im Donbass zu stoppen und Territorium zurückzuerobern, erklärte der Norweger am Freitag in einer Pressekonferenz mit US-Außenminister Antony Blinken. Zugleich würden aber nun die Einheit und die Solidarität des Westens auf die Probe gestellt. Als Grund nannte Stoltenberg die Probleme bei der Energieversorgung und die steigenden Lebenshaltungskosten durch den russischen Krieg.
Nach Ansicht des Nato-Generalsekretärs ist es jetzt wichtig, dass diese Kriegsfolgen nicht zu einem nachlassenden Engagement für die Ukraine führen. "Der Preis, den wir zahlen, wird in Geld gemessen. Der Preis, den die Ukrainer zahlen, wird in Leben gemessen", sagte er. Zudem werde man einen noch viel höheren Preis zahlen, wenn Russland und andere autoritäre Regime merkten, dass Aggression belohnt werde.
7.01 Uhr: Ukraine will über 300 Milliarden Euro Entschädigung von Moskau
Die Ukraine will nach Angaben ihres Justizministers Denys Maliuska Kriegsentschädigungen aus Russland von mindestens 300 Milliarden US-Dollar (etwa 300 Milliarden Euro) durchsetzen. Bei der UN-Vollversammlung wolle Kiew eine Resolution erreichen als Grundstein für einen internationalen Wiedergutmachungsmechanismus, sagte Maliuska den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Freitag). "Wir wollen eine Kompensation für alle Schäden, die Russland in der Ukraine durch seinen Angriffskrieg verursacht hat", sagte er.
Der Schaden, den der Krieg in der Ukraine bisher ausgelöst hat, ist immens. Bild: Andrii Marienko/AP/dpa
Der Schaden, den die Ukraine durch die russische Invasion erlitten hat, wird mittlerweile schon viel höher geschätzt. Doch die genannte Summe von 300 Milliarden US-Dollar entspricht den Guthaben der russischen Nationalbank in den G7-Staaten, die im Zuge der Sanktionen eingefroren wurden. Maliuska verlangte den Zugriff darauf sowie auf das Auslandsvermögen russischer Staatsunternehmen und beschlagnahmten Besitz russischer Oligarchen.
8. September
23.28 Uhr: Selenskyj: Armee eroberte mehr als 1000 Quadratkilometer zurück
Ukrainische Truppen haben nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj seit Anfang September mehr als 1000 Quadratkilometer von den russischen Invasoren zurückerobert. Diese Zahl nannte Selenskyj am Donnerstag in seiner abendlichen Videoansprache. "Im Rahmen laufender Verteidigungsoperationen haben unsere Helden bereits Dutzende von Siedlungen befreit", sagte er ohne weitere Details. Früher am Abend hatte der Präsident die Eroberung der Kreisstadt Balaklija im Gebiet Charkiw bestätigt.
Er traf sich am Donnerstag in Kiew zum wiederholten Mal seit Anfang September mit seiner Militärführung. Bei ihren Gegenoffensiven nach einem halben Jahr Krieg rücken die Ukrainer im Gebiet Charkiw im Osten und im Gebiet Cherson im Süden vor.
17.08 Uhr: Deutschland und die Niederlande wollen ukrainische Minenräumer ausbilden
Der US-Verteidigungsminister hat die Mitglieder der sogenannten Ukraine-Kontaktgruppe nach Ramstein eingeladen. An der Konferenz nahmen Verteidigungsminister und ranghohe Militärs aus mehr als 50 Ländern teil. Deutschland und die Niederlande kündigten bei dem Treffen an, ukrainische Soldaten bei der Räumung von Landminen und dem Beseitigen von Sprengfallen auszubilden. In der Kampfmittelabwehrschule in Stetten am Kalten Markt (Baden-Württemberg) könnten etwa 20 ukrainische Soldaten trainiert werden, sagte Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) in Ramstein. "Wir werden aber nicht nur die Ausbildung, sondern auch Material zur Verfügung stellen", sagte sie.
Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht umarmt den ukrainischen Verteidigungsminister Oleksij Resnikov nach einem Treffen in Ramstein.Bild: dpa / Boris Roessler
Lambrecht sagte, Deutschland unterstütze die Ukraine auch etwa bei einem sogenannten Winterpaket. Man werde zum Beispiel Material zur Stromerzeugung sowie Zelte und Winterausrüstung liefern. Die Ministerin unterstrich zudem: "Alsbald werden die schon zugesagten Geparden ausgeliefert, die zweite Tranche dieser Unterstützung, und die Brückenlegepanzer Biber werden alsbald ausgeliefert."
15.00 Uhr: Kiew meldet Rückeroberung von mehr als 20 Ortschaften
Seit Anfang der Woche hat die Ukraine nach eigenen Angaben im Gebiet Charkiw im Osten des Landes über 20 Orte von den russischen Besatzern befreit. "Zum jetzigen Zeitpunkt sind unsere Soldaten bis zu 50 Kilometer tief in die Verteidigungslinien des Gegners vorgedrungen", sagte Generalstabsvertreter Olexij Hromow am Donnerstag auf einer Pressekonferenz in Kiew. Aktuell würden in den befreiten Orten "Säuberungen vom Gegner" andauern. Die Angaben der Kriegsparteien lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
Die Kämpfe um Charkiw waren heftig: Seit Anfang der Woche hat die Ukraine nach eigenen Angaben im Osten des Landes über 20 Orte von den russischen Besatzern befreit.Bild: Andrii Marienko/AP/dpa
Auch in der Nähe von Kramatorsk im Gebiet Donezk hätten ukrainische Einheiten ihre Positionen um bis zu zwei Kilometer verbessern können. Bei Slowjansk seien die Russen um bis zu drei Kilometer zurückgedrängt und das Dorf Oserne befreit worden.
Im südukrainischen Gebiet Cherson seien die russischen Truppen an mehreren Abschnitten um zwei und bis zu mehreren Dutzend Kilometer zurückgedrängt worden. Insgesamt seien Gebietsgewinne von mehr als 700 Quadratkilometer erzielt worden. An den anderen Frontabschnitten bestehe weiter eine "schwierige, jedoch nicht kritische Situation". Die russischen Einheiten würden ihre Angriffe fortsetzen.
12.11 Uhr: US-Außenminister Blinken überraschend in Kiew
Der US-amerikanische Außenminister Antony Blinken ist zu einem unangekündigten Besuch in der ukrainischen Hauptstadt Kiew eingetroffen. Es sei ein Treffen mit Präsident Wolodymyr Selenskyj geplant, teilte Selenskyjs Pressesprecher Serhij Nikiforow dem Portal Ukrajinska Prawda am Donnerstag mit. Der US-Sender CNN, der Blinken begleitete, berichtete, dass der US-Chefdiplomat seinen ukrainischen Amtskollegen Dmytro Kuleba getroffen und ein Kinderkrankenhaus in der Hauptstadt besucht habe.
10.28 Uhr: USA sagen Ukraine weitere Militärhilfe zu
Die USA haben der Ukraine weitere Militärhilfe für den Krieg gegen Russland zugesagt. Es gehe um ein neues Waffenpaket mit einem Volumen von rund 675 Millionen Dollar (etwa 676 Millionen Euro), sagte US-Verteidigungsminister Lloyd Austin am Donnerstag auf dem US-Militärstützpunkt im rheinland-pfälzischen Ramstein.
Der ukrainische Verteidigungsminister Olexij Resnikow kam mit US-Verteidigungsminister Lloyd Austin bei der Ukraine-Konferenz auf der US-Airbase Ramstein zusammen.Bild: Boris Roessler/dpa
Austin hatte dort die Mitglieder der sogenannten Ukraine-Kontaktgruppe zu einer Konferenz eingeladen, an der etwa auch Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) und Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg teilnahmen.
Austin betonte bei seiner Eröffnungsrede immer wieder, dass die Ukraine Unterstützung für eine "Langstrecke" ("long haul") brauche, das Land habe einen "harten Weg vor sich".
7.12 Uhr: UN-Sicherheitsrat streitet über Deportationen
Im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen gab es einen heftigen Schlagabtausch über den Vorwurf russischer Deportationslager im ukrainischen Kriegsgebiet. Die US-Regierung beschuldigte das russische Militär, festgenommene Menschen in solche Lager zu zwingen, um sie dann gegen ihren Willen nach Russland oder in russisch besetzte Gebiete der Ukraine zu bringen. Schätzungen zufolge seien so zwischen 900.000 und 1,6 Millionen Menschen aus ihren Heimatorten deportiert worden, sagte US-Botschafterin Linda Thomas-Greenfield bei einer Sitzung des Sicherheitsrats in New York.
Im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen gab es einen heftigen Schlagabtausch.Bild: Yuki Iwamura/AP/dpa
Eine unabhängige Bestätigung solcher Zahlen im Kriegsgebiet ist kaum möglich. Die ukrainische UN-Delegation macht sogar geltend, dass bis zu 2,5 Millionen Menschen aus dem Süden und Osten des Landes deportiert worden seien, oft in weit entfernte Regionen Sibiriens oder im entlegenen Osten Russlands. Russland wies die Vorwürfe zurück.
6.21 Uhr: Verteidigungsminister:innen beraten über weitere Militärhilfen
Am Donnerstag kommen Verteidigungsminister:innen und ranghohe Militärs aus mehr als 50 Staaten, die das angegriffene Land unterstützen, erneut auf dem US-Stützpunkt Ramstein in Deutschland zusammen, um über weitere Militärhilfen zu beraten. Für die Ukraine ist es der 197. Tag im Abwehrkampf gegen die russische Invasion.
7. September
23.45 Uhr: Ukraine verzeichnet Geländegewinne in Ost- und Südukraine
Die ukrainische Armee scheint bei ihrem Gegenangriff gegen die russischen Invasoren im Osten des Landes Fortschritte zu machen. Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte in seiner Videoansprache vom Mittwoch, es gebe "gute Nachrichten aus der Region Charkiw". Aus Berichten russischer Kriegskorrespondenten ergibt sich, dass die ukrainische Armee seit Dienstag bei der Stadt Balaklija erfolgreich vorrückt und mehrere Ortschaften zurückerobert hat.
Offiziell wird das Geschehen wegen einer Informationssperre nicht näher kommentiert. In sozialen Netzwerken häufen sich aber Videos und Fotos aus zurückeroberten Dörfern rund um Balaklija. Nach russischen Korrespondentenberichten greift die ukrainische Armee dort auf 20 bis 30 Kilometern Breite an. Diesen Quellen zufolge stehen die russischen Einheiten erheblich unter Druck, einige Truppenteile seien von Einschließung bedroht.
Geländegewinne gab es offenbar auch im Süden im Gebiet Cherson. Der Generalstabsbericht aus Kiew vom Mittwoch nannte russische Luft- und Artillerieangriffe auf mehrere Ortschaften, die vorher noch als russisch kontrolliert galten. "Jeder Erfolg unseres Militärs in die eine oder andere Richtung verändert die Situation entlang der gesamten Front zugunsten der Ukraine", sagte Selenskyj.
17.55 Uhr: Kiew gibt erstmals offiziell Raketenschläge auf die Krim zu
Nach knapp einem Monat hat Kiew sich zu Angriffen auf mehrere Luftwaffenstützpunkte auf der von Russland annektierten Halbinsel Krim bekannt. "Es geht um eine Serie von erfolgreichen Raketenschlägen auf die Luftwaffenbasen auf der Krim, vor allem um den Flugplatz Saki", schrieb der ukrainische Oberbefehlshaber Waleryj Saluschnyj in einem am Mittwoch bei der staatlichen Nachrichtenagentur Ukrinform veröffentlichten Artikel. Dabei seien bis zu zehn russische Kampfflugzeuge zerstört worden.
Welche Raketen vonseiten ukrainischer Soldaten zum Einsatz kamen, teilte Saluschnyj nicht mit (Symbolbild).Bild: IMAGO/NurPhoto
Welche Raketen zum Einsatz kamen, teilte Saluschnyj nicht mit. Ziel der Angriffe sei es, den Russen auch in entfernteren Gebieten zu verdeutlichen, dass es einen realen Krieg mit Verlusten und Niederlagen gebe. Saluschnyj geht nicht von einem Kriegsende im laufenden Jahr aus.
16.06 Uhr: Putin stellt Getreideabkommen für Ukraine schon wieder in Frage
Knapp sieben Wochen nach der Einigung auf ein Ende der Blockade ukrainischer Getreideexporte hat der russische Präsident Wladimir Putin damit gedroht, die Vereinbarung schon wieder platzen zu lassen. Beim 7. Östlichen Wirtschaftsforum in Wladiwostok klagte Putin am Mittwoch insbesondere über Beschränkungen russischer Exporte. "Es hat sich herausgestellt, dass wir ein weiteres Mal einfach nur grob abgezockt wurden, wie man im Volksmund sagt", sagte der Kremlchef, der sein Land oft als Opfer westlicher Machenschaften darstellt. "Vielleicht sollten wir darüber nachdenken, den Export von Getreide und (...) Lebensmitteln entlang dieser Route zu begrenzen?", so Putin.
Wladimir Putin hat gedroht, die Vereinbarung schon wieder platzen zu lassen.Bild: IMAGO / SNA
10.13 Uhr: Putin: Westliche Sanktionen sind "Bedrohung für die ganze Welt"
Der russische Präsident Wladimir Putin hat die westlichen Sanktionen gegen sein Land als "Bedrohung für die ganze Welt" kritisiert. Nach der akuten Corona-Phase seien neue Schwierigkeiten aufgekommen, sagte er beim 7. Östlichen Wirtschaftsforum in Wladiwostok am Pazifik: "Ich meine das Sanktionsfieber des Westens, seine aggressiven Versuche, anderen Ländern ein Verhaltensmodell aufzuzwingen, sie ihrer Souveränität zu berauben und sie dem eigenen Willen zu unterwerfen."
Putin sprach beim 7. Östlichen Wirtschaftsforum in Wladiwostok am Pazifik.Bild: IMAGO / SNA
In seiner Rede zu einer neuen multipolaren Weltordnung warf Putin den USA vor, ihre bröckelnde Dominanz in der Welt sei der Katalysator der westlichen "Aggression" gegen Russland. In den internationalen Beziehungen seien derzeit "tektonische Veränderungen" zu beobachten: Insbesondere die Länder der Asien-Pazifik-Region seien zu "neuen Zentren des wirtschaftlichen und technologischen Wachstums" geworden, sagte der Kremlchef vor internationalem Publikum.
Einmal mehr betonte Putin, Russland halte den Sanktionen gut stand. Moskau behauptet immer wieder, dass westliche Staaten selbst mehr unter den von ihnen verhängten Sanktionen litten als Russland. Nicht erwähnt werden in diesem Kontext üblicherweise die massiven Probleme, mit denen sich Russlands Wirtschaft seit Kriegsbeginn konfrontiert sieht – etwa die Abwanderung von Fachkräften ins Ausland.
6.17 Uhr: UN und IAEA fordern kampffreie Zone rund ums Akw Saporischschja
UN-Generalsekretär António Guterres hat die Kriegsparteien Russland und Ukraine aufgefordert, sich auf eine kampffreie Zone rings um das gefährdete Atomkraftwerk Saporischschja zu einigen. "Russische und ukrainische Streitkräfte müssen sich verpflichten, keine militärischen Aktivitäten in Richtung des Werksgeländes oder vom Werksgelände aus durchzuführen", sagte Guterres am Dienstag vor dem UN-Sicherheitsrat in New York.
UN-Generalsekretär António Guterres richtete sich mit einer dringenden Bitte an die Kriegsparteien.Bild: IMAGO/Agencia EFE
Auch der Leiter der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA, Rafael Grossi, trat in seinem Bericht für den Sicherheitsrat für eine demilitarisierte Zone um das AKW ein. Russland und die Ukraine sahen aber in ersten Reaktionen jeweils die andere Seite am Zug.
6.05 Uhr: USA wollen Russland nicht als Terror unterstützenden Staat einstufen
Die USA wollen Russland nicht als Terror unterstützenden Staat einstufen. Die Regierung in Washington halte dies nicht für den effektivsten Weg, Russland zur Verantwortung zu ziehen, sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby, am Dienstag. "Wir haben uns das ernsthaft angeschaut", betonte er.
Die US-Regierung habe mögliche Auswirkungen beleuchtet, auch mit externen Experten darüber gesprochen und sei zu dem Schluss gekommen, dass eine solche Einstufung eher hinderlich sein könnte – etwa für die Bemühungen von Nichtregierungsorganisationen, den Menschen in der Ukraine humanitäre Unterstützung zukommen zu lassen.
Am Ende könnte eine solche Einstufung auch die Rolle der Ukraine am Verhandlungstisch behindern, falls es irgendwann zu Verhandlungen mit Russland käme, sagte Kirby weiter. Daher habe sich die US-Regierung gegen einen solchen Schritt entschieden. "Es wurde nicht leichtfertig abgetan", betonte er.
2.16 Uhr: Atomexperten sehen "Spiel mit dem Feuer" in Saporischschja
Seit Wochen hält das Ringen um das Atomkraftwerk Saporischschja bereits an. Bild: AP / -
IAEA-Chef Rafael Mariano Grossi berichtete dem UN-Sicherheitsrat, wie brenzlig die Lage im größten europäischen AKW Saporischschja sei. "Wir spielen mit dem Feuer, und etwas sehr, sehr Katastrophales könnte passieren", sagte er. Der Beschuss des Gebäudes sei extrem gefährlich. Militärfahrzeuge in den Gebäuden der Anlage müssten entfernt werden, forderte er. Auch die externe Stromversorgung müsse sichergestellt werden, um die Kühlung der Reaktoren zu gewährleisten.
Russische Streitkräfte halten das ukrainische AKW im Süden des Landes besetzt. Kiew und Moskau machen sich gegenseitig für den Beschuss der Anlage verantwortlich. Ein IAEA-Team unter Grossis Führung hatte vergangene Woche das Werk besucht, um die Sicherheitslage zu analysieren. Zwei IAEA-Experten blieben permanent vor Ort.
Rafael Mariano Grossi warnte eindringlich.Bild: AP / Theresa Wey
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