
Charlie Kirk verteilte vor seiner Rede an der Utah Valley University Mützen. Kurze Zeit später war er tot.Bild: The Deseret News / Tess Crowley
International
Nur zwei Tage nach der Veröffentlichung eines satirischen Artikels über angebliche Hexenflüche gegen Charlie Kirk wurde der rechte Aktivist bei einem Auftritt erschossen. Das Magazin distanziert sich nun entschieden von jeglicher Form politischer Gewalt.
11.09.2025, 10:3911.09.2025, 10:39
Es gibt Dinge, die will man als Herausgeber einer Publikation nicht erleben. Den Tod einer bekannten Person falsch zu verkünden, zum Beispiel. Oder andere grob falsche Informationen zu veröffentlichen, die hohe Wellen schlagen.
Wer bei einem Nachrichtenportal arbeitet, hört regelmäßig von diesem hypothetischen Super-GAU, der auf keinen Fall passieren darf. Was die Redaktion der Nachrichten- und Meinungsseite "Jezebel" nun erlebte, ist nicht minder schlimm, aber durchaus ungewöhnlich.
Denn "Jezebel" veröffentlichte am 8. September 2025 einen satirischen Artikel mit der Schlagzeile "Wir haben ein paar Etsy-Hexen dafür bezahlt, Charlie Kirk zu verfluchen". Zwei Tage später war er tot. Der Trump-Vertraute, einer der bekanntesten Köpfe der US-amerikanischen rechten Szene, wurde am Mittwoch bei einem Auftritt an einer Universität im Bundesstaat Utah erschossen.

In Utah saß der Schock nach der tödlichen Attacke auf Kirk tief.Bild: The Deseret News / Tess Crowley
Nach der tödlichen Attacke sah sich die Redaktion nun gezwungen, ein klares Statement an den Anfang des Artikels zu setzen.
Autorin ließ Hexen-Fluch auf Trump-Vertrauten Kirk sprechen
Im Text schildert die Autorin, wie sie nach eigener Darstellung drei Hexen auf der Plattform Etsy dafür bezahlte, Zauber gegen Kirk zu sprechen, darunter "Lass jeden ihn hassen" und ein "mächtiger Hexenspruch". Eine der Hexen schickte ihr als angeblichen Nachweis ein Foto in Flammen, auf dem Kirks Gesicht zu sehen gewesen sein soll.
Weiter schreibt die Autorin darin im Text: "Ich will klarstellen: Ich rufe keine dunklen Mächte, die ihm Schaden zufügen sollen. Ich möchte nur, dass er jeden Morgen mit einem unerklärlichen Pickel aufwacht."
Das Stück endet mit den Worten: "So, haben meine Etsy-Flüche gewirkt? Die Zeit wird es zeigen … Vorerst können wir nur dem großen Unbekannten vertrauen. Und an dich, Mr. Kirk: Möge der Ausschlag schnell kommen."
Magazin Jezebel reagiert auf Kirk-Tod und distanziert sich von Attentat
Am Mittwochabend, kurz nach Bekanntwerden seines Todes, ergänzte "Jezebel" dann einen deutlichen Hinweis: "Diese Geschichte wurde am 8. September veröffentlicht. Jezebel verurteilt die Schüsse auf Charlie Kirk auf das Schärfste. Wir unterstützen, fördern oder entschuldigen politische Gewalt in keiner Form."
Außerdem wurde der ursprüngliche Autorenname entfernt: Das Stück ist nun nur noch mit "By Jezebel" gekennzeichnet.
Auch der Eigentümer des Portals reagierte. Josh Jackson, Präsident der Paste Media Group, erklärte gegenüber "Variety": "Der Artikel war eine augenzwinkernde Auseinandersetzung mit Menschen, die auf Etsy Flüche verkaufen, und als satirische Reaktion auf Charlie Kirks Rhetorik gedacht."
Die Autorin habe sehr klargemacht, dass sie ihm keinen echten Schaden zufügen wollte. Weiter sagte Jackson: "Was heute passiert ist, ist tragisch und leider viel zu häufig geworden. Wir verurteilen diesen schrecklichen Akt der Gewalt."
"Jezebel" gehört seit Ende 2023 zu Paste Media. Das Unternehmen mit Sitz in Atlanta hatte die Seite von G/O Media übernommen, nachdem deren Schließung angekündigt worden war. Seitdem wurde das Portal unter der Leitung von Chefredakteurin Lauren Tousignant neu aufgestellt. Neben Jezebel gehören auch die Magazine Paste und A.V. Club zum Portfolio.
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