Ein Flüchtlingsboot im Mittelmeer. Dieses Foto ist nicht aktuell.Bild: SOS MEDITERRANEE
International
Im Mittelmeer hat es offenbar ein neues Unglück gegeben. Mehr als 100 Bootsflüchtlinge könnten ums Leben gekommen sein. Das
berichteten nach Libyen gebrachte Überlebende der Hilfsorganisation
Ärzte ohne Grenzen (MSF), wie diese am Montagabend mitteilte. Das
Unglück ereignete sich demnach bereits Anfang September.
Die 276
Überlebenden seien bereits am 2. September von der libyschen
Küstenwache gerettet und zurück in das Bürgerkriegsland gebracht
worden.
Die Menschen brachen auf zwei Schlauchbooten am 1. September in
Libyen auf, wie Ärzte ohne Grenzen unter Berufung auf die Aussagen
der Überlebenden mitteilte. Eines der Boote habe einen Motorschaden
gehabt, das andere – auf dem 165 Erwachsene und 20 Kinder gewesen
seien – habe Luft verloren. Nur einige wenige Migranten hätten
Rettungswesten angehabt.
Hilfsorganisationen kritisieren nicht erst seit dem
Wiederaufflammen von Kämpfen in Libyen, dass Flüchtlinge dorthin
zurückgebracht werden. In dem nordafrikanischen Land kämpfen seit dem
Sturz des Machthabers Muammar al-Gaddafi 2011 rivalisierende Gruppen
um die Vorherrschaft.
Der Einfluss der international anerkannten
Regierung reicht kaum über Tripolis hinaus. Libyen hat sich zum
wichtigsten Transitland für Flüchtlinge auf dem Weg nach Europa
entwickelt.
Das Mittelmeer zu überqueren ist für Migranten nach Angaben der
Internationalen Organisation für Migration deutlich gefährlicher
geworden. Mehr als 1560 Migranten kamen in diesem Jahr bereits auf
der zentralen Mittelmeerroute zwischen Libyen und Italien ums Leben
oder werden vermisst.
(pbl/dpa)
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