
Jair Bolsonaro tauscht einmal durch.Bild: dpa / Eraldo Peres
International
30.03.2021, 07:4230.03.2021, 07:42
Angesichts zunehmender Kritik wegen des
fehlenden Krisenmanagements in der Corona-Pandemie hat der
brasilianische Präsident Jair Bolsonaro die Spitzen von sechs
Ministerien neu besetzt. Die Namen der neuen Minister sollten im
Amtsblatt veröffentlicht werden, hieß es in einer Mitteilung des
Kommunikationsministeriums in Brasília am Montagabend (Ortszeit).
Demnach gehören zu den Abgängen Außenminister Ernesto Araújo und
Verteidigungsminister Fernando Azevedo e Silva, mit denen das
Ministerkarussell am Montag begonnen hatte. Auf sie folgten der
Karrierediplomat Carlos Alberto Franco França und der General Walter
Souza Braga Netto, bisher "Chefe da Casa Civil", vergleichbar mit dem
Kanzleramtschef.
Herber Rückschlag für den Bolsonarismus
Dass Araújo vom ideologischen Flügel der Regierung des
Rechtspopulisten Bolsonaro seinen Rücktritt einreichte, wird als
herber Schlag für den Bolsonarismus gesehen. Araújo war vorgeworfen
worfen, durch sein Verhalten Brasilien auf der internationalen Bühne
isoliert und das Land in eine schlechte Position gebracht zu haben,
um Impfstoffe zu erwerben. So zettelte Araújo Überwerfungen mit
wichtigen Handelspartnern wie China an.
Bolsonaro war vor rund einer Woche unter Druck geraten, als
Brasilien erstmals über 3000 Corona-Tote in 24 Stunden registrierte
und der Präsident der Abgeordnetenkammer, Arthur Lira, den Ton - auch
mit Blick auf ein Amtsenthebungsverfahren gegen den Präsidenten -
verschärfte.
Lira ist auch Anführer des "Centrao" - kleine und kleinste
Parteien, die ihre Unterstützung gegen Ämter und Posten tauschen.
Damit dürfte Bolsonaros Diskurs aus dem Wahlkampf, dass er nicht vor
der "alten Politik" des "Dort zu nehmen, hier zu geben" kapitulieren
würde, vollends hinfällig sein. Vielmehr befindet er sich "in den
Händen des Centrao", wie "O Globo" schrieb. Aus seiner ursprünglichen
Regierung sind fast keine, vor allem wichtige Minister, mehr
da.
(hau/dpa)
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