Am Samstag gingen in Kiew Menschen auf die Straße, nachdem es von US-amerikanischer Seite geheißen hatte, Russland werde bald in der Ukraine einmarschieren.Bild: dpa / Efrem Lukatsky
International
Nach neuerlichen US-amerikanischen Warnungen vor einer
möglichen russischen Invasion der Ukraine in der kommenden Woche hat
sich Kiew verwundert gezeigt. "Falls Sie oder jemand anderes
zusätzliche Informationen über einen 100-prozentigen Einmarsch am 16.
(Februar) haben, dann geben Sie uns bitte diese Information", sagte
Präsident Wolodymyr Selenskyj am Samstag Journalisten. Kiew sei sich
dessen bewusst, dass es Risiken gebe.
Dennoch würde es im öffentlichen Raum zu viele Berichte über einen
großen Krieg Russlands gegen die Ukraine geben. Kiew sei zwar auf
alles vorbereitet. Doch: "Der beste Freund für die Feinde ist Panik
in unserem Land", richtete Selenskyj sich auf Englisch an westliche
Journalisten. All diese Informationen würden nur Panik schüren und
der Ukraine nicht helfen.
Bisher keine Mobilmachung in der Ukraine
Am Vortag hatten verschärfte Warnungen aus Washington vor einem
möglichen russischen Angriff auf die Ukraine international Unruhe
ausgelöst. Wie zuvor bereits zahlreiche andere westliche Staaten
forderte auch die Bundesregierung am Samstag Deutsche auf, das Land
zu verlassen, darunter Italien, Spanien und Schweden.
Seit Wochen ist in westlichen Berichten von einem
russischen Truppenaufmarsch nahe der ukrainischen Grenzen die Rede.
Der Kreml weist Einmarschpläne regelmäßig von sich und spricht von
"Kriegshysterie". In der Ukraine wurde bislang weder mobil gemacht
noch der Kriegszustand ausgerufen.
(andi/dpa)
Matthias Miersch sitzt seit 2005 für die SPD im Bundestag. Parteiintern wird er seit vielen Jahren geschätzt, der ganz breiten Öffentlichkeit war er eher kein Begriff. Das änderte sich am 7. Oktober 2024: Miersch soll Nachfolger von Kevin Kühnert als SPD-Generalsekretär werden.