Politik
International

USA: Urteil gegen Kapitol-Randalierer – der ist weiter uneinsichtig

ARCHIV - 06.01.2021, USA, Washington: Unterst
Donald Trumps Anhänger:innen stürmten am 6. Januar 2021 das US-Kapitol.Bild: dpa / Manuel Balce Ceneta
International

USA: Urteil gegen Kapitol-Randalierer – der ist weiter uneinsichtig

22.06.2023, 18:05
Mehr «Politik»

US-amerikanische Extremisten stürmen den Regierungssitz. Ein bisher einmaliges Ereignis in der politischen Geschichte Amerikas. Die Rede ist vom Sturm auf das Kapitol am 6. Januar 2021.

An diesem Tag rief der damalige Präsident Donald Trump zu einer Demonstration auf. Hunderttausend seiner Anhänger:innen kamen dieser Bitte nach. Sie versammelten sich im Regierungsviertel, zwei Kilometer vom Kapitol entfernt. "Kämpft für Trump", riefen sie. Und: "Stoppt den Diebstahl". Gemeint war hier: Donald Trump hatte die Präsidentschaftswahl gegen seinen demokratischen Konkurrenten Joe Biden verloren. Anerkennen wollte er die Niederlage nicht und sprach von der "gestohlenen Wahl".

Neu: dein Watson-Update
Jetzt nur auf Instagram: dein watson-Update! Hier findest du unseren Broadcast-Channel, in dem wir dich mit den watson-Highlights versorgen. Und zwar nur einmal pro Tag – kein Spam und kein Blabla, versprochen! Probiert es jetzt aus. Und folgt uns natürlich gerne hier auch auf Instagram.

Einige der Trump-Fans gelangten brutal ins Innere des Kapitols. Sie richteten dort erheblichen Schaden an. Es gab mehrere Tote.

Nach Hunderten von Verurteilungen erhielten bisher nur zwei Teilnehmer des Sturms am 6. Januar längere Haftstrafen. Nun kam allerdings ein weiterer hinzu. Und der zeigt sich selbst nach der Urteilsverkündung uneinsichtig.

Rodriguez nach Urteil: "Trump hat gewonnen!"

Ein Mann aus Kalifornien rammte damals dem Polizisten Michael Fanone einen Elektroschocker in den Hals. Daraufhin verlor dieser das Bewusstsein und erlitt einen Herzinfarkt.

Daniel "DJ" Rodriguez wurde nun zu zwölf Jahren und sieben Monaten Haft verurteilt. Im Februar bekannte er sich unter anderem wegen Körperverletzung an Fanone schuldig. Von der US-Bezirksrichterin Amy Berman Jackson wurde er als "eine Ein-Mann-Armee des Hasses, die die Polizei angriff und Eigentum zerstörte" bezeichnet.

Sie sagte an Rodriguez gewandt: "Sie tauchten in (Washington) D. C. auf, um Streit zu suchen. Für das, was Sie taten, als sie dort waren, können Sie niemandem die Schuld geben außer sich selbst."

Damals filmte eine von dem Polizisten Fanone getragene Körperkamera, wie Rodriguez ihn mit einem Elektroschocker attackiert hatte, während er von einem Mob umzingelt war. Ein anderer Kapitol-Stürmer hatte den Polizisten in die Menge vor einem Tunnel auf der Lower West Terrace des Kapitols gezerrt, wo die Polizei einen Eingang bewachte. Dann begannen andere Randalierer Fanone zu schlagen.

Bei der Urteilsverkündung verließ Fanone den Gerichtssaal inmitten von Rodriguez' Aussage. Er sagte, er habe den Gerichtssaal verlassen, weil ihm die "abschweifende, inkohärente" Aussage seines Angreifers egal sei. "Nichts, was er heute zu mir hätte sagen können, hätte irgendeinen Unterschied gemacht", sagte er.

Donald Trump im Wahlkampfmodus

Als Rodriguez aus dem Gerichtssaal geführt wurde, schrie er: "Trump hat gewonnen!"

Donald Trump selbst befindet sich momentan wieder im Wahlkampfmodus. 2024 will er zurück ins Weiße Haus. Doch der Weg dorthin könnte steinig werden. Er hat bereits mehrere Klagen am Hals, ein US-Sonderermittler prüft auch Trumps Verantwortung bei der Kapitol-Erstürmung. Ihm wird vorgeworfen, dass er seine Maga-Anhänger nicht früh genug zurückgepfiffen hätte.

USA: Trump will eines der wichtigsten Biden-Projekte für junge Menschen begraben

Studieren ist in den USA teuer. Bis zu 85.000 US-Dollar kann ein Jahr in einer guten Universität kosten. Viele Studierende müssen dort deshalb Kredite aufnehmen, um sich ihre Bildung finanzieren zu können.

Zur Story