Was ist los über dem Himmel Nordamerikas? Es folgt eine Meldung nach der anderen über unbekannte Flugobjekte, die durch das US-Militär abgeschossen werden. Zunächst habe es sich wohl um einen mutmaßlichen chinesischen Spionageballon gehandelt, der im Januar über Montana gesichtet und schließlich abgeschossen wurde.
Seither wurden mindestens drei weitere Objekte aus dem Himmel eliminiert. Über deren Herkunft wird nun wild spekuliert. Das US-Militär schließt dabei eine Option nicht aus: Aliens.
In den sozialen Medien kursieren längst hitzige Diskussionen über eine mögliche Invasion durch Außerirdische. Was für viele wohl eher nach Verschwörungstheorien und Science-Fiction klingt, könnte einen realen Hintergrund haben. Zumindest, wenn es nach der Meinung des US-Militärs geht. Es schließt diese Option nicht vollkommen aus.
Auf die Frage einer Reporterin, ob das US-Verteidigungsministerium ausschließen könne, dass Aliens hinter den ominösen Flugkörpern steckten, antwortete der Befehlshaber des Nördlichen US-Kommandos, Glen VanHerck: "Ich überlasse es den Geheimdiensten und der Spionageabwehr, das herauszufinden. Ich habe zum jetzigen Zeitpunkt noch nichts ausgeschlossen."
Mit dieser Antwort wird er wohl nicht unbedingt die Spekulationen über Aliens eindämmen.
VanHerck leitet das nordamerikanische Luftverteidigungskommando "Norad", das die jüngsten Flugobjekte aufspürte und ausschaltete. In Zusammenhang mit den abgeschossenen Objekten betont er, es sei seine Aufgabe, das Land zu verteidigen. Rechnet der hochrangige US-General demnach mit weiteren Abschüssen von fliegenden Objekten, die niemand einzuordnen weiß?
Seine Antwort lautet: Alles, was sich Nordamerika nähert, werde er, wenn es unbekannt ist, identifizieren – und einschätzen, ob es eine Bedrohung darstellt. "Wenn es eine Bedrohung ist, schieße ich es ab."
Derzeit verfolge Norad keine weiteren Objekte. "Das heißt nicht, dass es nicht irgendwann in der Zukunft weitere geben könnte, aber im Moment sehen wir nichts", sagt VanHerck.
Das US-Militär hatte zuvor zum vierten Mal innerhalb weniger Tage ein Flugobjekt abgeschossen. Der jüngste Vorfall ereignete sich am Sonntag über dem Huronsee im Bundesstaat Michigan. US-Kampfjets hatten bereits am Freitag und Samstag zwei nicht näher identifizierte Flugobjekte vom Himmel geholt: eines vor der Küste des US-Bundesstaats Alaska, das andere über dem Norden Kanadas.
Bislang ist unklar, um was für Objekte es sich genau handelte, woher sie kamen und welches Ziel sie verfolgten. Die Bergung von Trümmerteilen soll Aufschluss über die Hintergründe geben.
Eine Woche zuvor hatte die US-Luftwaffe vor der Küste des Bundesstaates South Carolina einen mutmaßlich für Spionagezwecke eingesetzten chinesischen Ballon vom Himmel geholt. Es war zunächst offen, ob es einen Zusammenhang zwischen den Vorfällen geben könnte.
(Mit Material der dpa)