Der ehemalige US-Präsident Donald Trump gab dem Moderator Tucker Carlson ein Interview auf X, ehemals Twitter. Bild: AP Photo/Jose Luis Magana / FR159526
International
Donald Trump liebt offenbar das Scheinwerferlicht. Während sich seine Herausforderer ein Wortgefecht bei der ersten Fernsehdebatte der republikanischen US-Präsidentschaftsbewerber:innen liefern, erhält er die gesamte Aufmerksamkeit bei einem exklusiven Interview. Und zwar mit dem umstrittenen Moderator Tucker Carlson.
Seit seinem Rauswurf bei dem konservativen US-Sender Fox-News startet Carlson seine eigene Show auf X, ehemals Twitter. Dort gab er dem Ex-Präsidenten die Plattform, seine parteiinternen Rivalen in einem parallel veröffentlichten Online-Interview zu attackieren. Aber auch die Demokraten bekamen ihr Fett weg.
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Wohlfühl-Interview für Donald Trump
Auf seiner Plattform "Truth Social" verkündet Trump stolz, dass sich angeblich "über 100 Millionen" Leute das Interview angeschaut haben sollen. Damit ist ihm wohl eines gelungen: Die Show seiner Konkurrenz zu stehlen. Zudem blieben ihm jegliche unangenehme Fragen erspart.
Die republikanischen Präsidentschaftskandidat:innen bei der TV-Debatte, nur Trump fehlte.Bild: AP / Morry Gash
Carlson packte Trump mit seichten Fragen in Watte. Auch seine Antworten konnten im Nachhinein geschnitten werden. Eventuell schauten sogar noch seine Anwälte über seine Aussagen, schließlich hat Trump jede Menge Anklagen um die Ohren. Alles könnte gegen ihn verwendet werden.
Doch seine Erklärung, warum er der TV-Debatte der republikanischen Vorwahlen fernblieb, lautete: "Warum soll ich mich dort zwei Stunden auf die Bühne stellen, um mich schikanieren zu lassen?" Schließlich liegen alle Herausforderer weit hinter ihm in den aktuellen Umfragen. Und damit hat er nicht unrecht.
Trump schießt gegen die "kranken" Demokraten
Trotz seines Ärgers mit der Justiz ist er derzeit unangefochten der Favorit innerhalb der Republikaner. Neben eigenem Lobgesang durfte er sich noch über die geführte "Hexenjagd" aufregen, die angeblich gegen ihn geführt werde. Vor allem die Demokraten hätten es auf ihn abgesehen.
Verstehen sich anscheinend gut: Tucker Carlson (l.) und Donald Trump.Bild: AP / Seth Wenig
Carlson zählte auf, erst habe man gegen Trump protestiert, dann seine Amtsenthebung angestrebt, dann habe man ihn verklagt. Darauf stellte er Trump die Frage: "Hast du Angst, dass sie als Nächstes versuchen, dich umzubringen?“
"Sie sind wilde Tiere. Es sind Menschen, die krank sind. Sehr krank. Es gibt großartige Leute in der Demokratischen Partei, großartige Leute, die Demokraten sind“, antworte Trump. "Aber ich habe gesehen, was sie tun, ich habe gesehen, welche Anstrengungen sie unternehmen."
Der frühere US-Präsident soll sich nach seiner Anklage wegen Wahlbeeinflussung im Bundesstaat Georgia am Donnerstag den Behörden stellen. Der 77-jährige Republikaner und Präsidentschaftsbewerber ist insgesamt vier Mal angeklagt worden und hat noch weitere Probleme mit der Justiz. Die meisten Prozesse dürften 2024 und damit mitten im Wahljahr beginnen.
(Mit Material der AFP)
Es ist einer der wildesten Plot-Twists des US-Wahlkampfs: Elon Musk unterstützt seit Wochen intensiv Donald Trump. Und das, obwohl er ihn früher öffentlich aufforderte, endlich in Rente zu gehen.