Ukrainische Soldaten schießen mit einer Panzerhaubitze.Bild: AP / Alexei Alexandrov
International
Weil sie nicht an die schwer unter Beschuss stehende Front zurückkehren wollten, wurden russische Rekruten von ihren Kommandanten weggesperrt – zuvor wurden die Männer ohne Ausbildung ins Kampfgebiet geschickt.
Die Angst, als Kanonenfutter zu dienen, ist groß. Die russischen Truppen stehen in der Ukraine teilweise unter schwerem Beschuss der Armee des von ihnen angegriffenen Nachbarlands.
Ein jüngster Vorfall zeigt nun erneut, wie russische Rekruten nach Wladimir Putins Teilmobilmachung mit teils desolaten Verhältnissen zu kämpfen haben: So sollen Kommandeure in der Region Luhansk ihre eigenen Rekruten weggesperrt haben – weil diese versucht hatten, von der Front zu fliehen und nicht dorthin zurückkehren wollten. Das schreibt das Nachrichtenmagazin "Focus" unter Berufung auf einen Bericht des russischen Mediums "Astra".
Dem Bericht zufolge wurden die Rekruten ohne jegliche Grundausbildung an die Front bei der Stadt Lyman geschickt. Dort sind die Russen unter Druck geraten, sie brauchen neue Kräfte, um die Front zu halten. Die ukrainischen Truppen attackieren ihre Verteidigungslinie, um in Richtung der im Sommer von Russland eroberten Städte Sjewjerodonezk und Lyssytschansk vorzurücken.
"Wir hätten vorrücken sollen. Doch vor uns war gar niemand. Als wir in die Nähe des Dorfes Torske kamen, beschossen uns die Ukrainer mit Granaten."
Die Einheit der Rekruten hatte dabei große Verluste erlitten. Gegenüber "Astra" berichten die Überlebenden, dass sie weiter hätten vorrücken sollen. An einer Straßensperre sollten sie auf ihre Kameraden treffen. "Doch vor uns war gar niemand. Als wir in die Nähe des Dorfes Torske kamen, beschossen uns die Ukrainer mit Granaten."
Daraufhin hätten sie versucht, sich zurückzuziehen – was aber nur schwer möglich war, da sie eingekesselt wurden. Unter erschwerten Bedingungen konnten die Männer zu einem Panzer zurückkehren, der sie in die von den Russen kontrollierte Stadt Kreminna brachte.
"Ihr habt fünf Minuten, um euch fertig zu machen"
An die Front zurück wollten sie nicht mehr. Doch genau das forderte der Truppenkommandant dort von ihnen: "Ihr habt fünf Minuten, um euch fertig zu machen und zurück an die Front zu gehen." Obwohl ein Panzerkommando erneut bestätigt habe, dass der Frontabschnitt bei Lyman unter schwerem Beschuss sei, bestand der Kommandant auf seinen Befehl.
"Er ließ ihnen zwei Optionen: zurück an die Front oder zehn Jahre Haft unter erschwerten Bedingungen."
Angehörige eines Rekruten
Eine Angehörige der betroffenen Rekruten sagte gegenüber "Astra", dass der Kommandant sie vor die Wahl stellte: "Er ließ ihnen zwei Optionen: Zurück an die Front oder zehn Jahre Haft unter erschwerten Bedingungen."
Die insgesamt 27 Männer hätten sich aber dennoch weiterhin geweigert. Daraufhin seien ihnen persönliche Gegenstände abgenommen worden und sie seien in ein ehemaliges Gefängnis gesperrt worden, wie "Focus" schreibt. Die Bedingungen dort seien menschenunwürdig, es gleiche einer Kloake.
Die Angehörige erhebt zudem weitere Vorwürfe gegen die Armeeoberen und ihre Vorgehensweise: Die Kommandanten hätten die Rekruten im Stich gelassen. Zudem sei einige der Einheit nicht nur ohne Training an die Front geschickt worden, sondern auch unter dubiosen Umständen eingezogen worden. Sie hätten nie etwas unterschrieben und Gründe für einen Aufschub seien einfach ignoriert worden.
(con/watson.ch)
Anfang des Jahres führte Günther Felßner noch als Vorsitzender des Bayerischen Bauernverbands die Proteste der Landwirte gegen die Ampel-Regierung in Berlin an. Mit gelber Warnweste stand er an der Spitze von Traktor-Kolonnen und protestierte unter anderem gegen die Politik von Landwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne).