Nordkorea spielt eine immer größere Rolle in den geopolitischen Entwicklungen. Erst kürzlich wurde bekannt, dass das Land 10.000 Soldaten nach Russland zur Unterstützung im Krieg gegen die Ukraine geschickt hat. Zuvor hatte das Land Moskau bereits mit Munition und Waffen unterstützt.
Hinzu kommt, dass Nordkorea wohl mehrere ballistische Kurzstreckenraketen auf das Meer östlich der koreanischen Halbinsel schoss. Das gab der südkoreanische Generalstabschef, Admiral Kim Myung-soo, bekannt. Die japanische Küstenwache sowie der Fernsehsender NHK bestätigten laut "Guardian" den Vorfall.
Jetzt kam es zu einer weiteren Eskalationsstufe. So erklärte Nordkorea gegenüber den Vereinten Nationen (UN), sein Atomwaffenprogramm beschleunigen zu wollen. Nordkoreas Ziel sei, auf "jede Bedrohung durch feindliche Atomwaffenstaaten antworten zu können". Das sagte der UN-Botschafter des Landes, Kim Song, dem "Guardian" zufolge bei einer Sitzung des UN-Sicherheitsrates.
Die Sitzung wurde einberufen, um über den Test einer ballistischen Interkontinentalrakete durch Pjöngjang am vergangenen Donnerstag zu diskutieren. Mit dem Test wollte Nordkorea demonstrieren, dass das Land Raketen entwickelt, die zukünftig stärkere Atomsprengköpfe bis auf das US-amerikanische Festland bringen könnten.
In der Sitzung sagte der nordkoreanische Botschafter: "Die nukleare Bedrohung durch die Vereinigten Staaten für Nordkorea hat bereits ein kritisches Ausmaß erreicht und ist sehr gefährlich." Aufgrund der Rücksichtslosigkeit der USA könne sich die Situation zu einem Krieg entwickeln.
Die USA wiederum warfen China und Russland vor, Pjöngjang bei den Vereinten Nationen "schamlos" vor einer Prüfung seiner Aktivitäten zu schützen. Dadurch würden sie Nordkorea dazu ermutigen, "seine unrechtmäßigen Programme für ballistische Raketen, Atomwaffen und Massenvernichtungswaffen weiter voranzutreiben", sagte der stellvertretende UN-Botschafter der USA, Robert Wood.
Experten vermuten, dass Nordkorea im Austausch für die Unterstützung Russlands im Ukraine-Krieg russische Raketen- und Weltraumtechnologie verlangen könnte. Offiziell bekannt ist allerdings nicht, was der russische Präsident Wladimir Putin Nordkorea als Gegenleistung gegeben hat.
Die Verbündeten USA und Südkorea haben derweil eine neue Absichtserklärung unterschrieben. Sie wollen die Zusammenarbeit im Bereich der zivilen Atomkraft stärken.
Das US-Energieministerium erklärte, das Ziel der Vereinbarung sei die Bekämpfung der Klimakrise und der Schutz kritischer Infrastruktur. Gleichzeitig solle es "wirtschaftliche Möglichkeiten im Wert von Milliarden von Dollar schaffen."