Bei einer vorweihnachtlichen Straßenparade im US-Bundesstaat Wisconsin ist ein Auto in eine Menschenmenge gefahren. Mehr als 20 Menschen seien verletzt worden, es gebe "mehrere Tote", teilte die örtliche Polizei am Sonntagabend (Ortszeit) mit. Konkretere Angaben zur Zahl der Toten machten die Ermittler nicht. Unter den Opfern waren den Angaben nach zahlreiche Kinder: Die Feuerwehr teilte mit, elf Erwachsene und zwölf Kinder seien in Krankenhäuser gebracht worden.
Der Vorfall ereignete sich in Waukesha, einem Vorort der Großstadt Milwaukee. In der Kleinstadt fand am Sonntagnachmittag (Ortszeit) die Waukesha Christmas Parade statt.
Die Hintergründe waren zunächst unklar. Offen war unter anderem, ob das Auto vorsätzlich in die Menge gesteuert wurde. Die Polizei ließ bei einer Pressekonferenz am Sonntagabend ausdrücklich offen, ob es einen terroristischen Hintergrund geben könnte.
Der Polizeichef von Waukesha, Dan Thompson, sagte, ein roter Geländewagen habe Absperrungen durchbrochen, sei auf die Hauptstraße mit der Parade gefahren und habe mehr als 20 Personen gerammt, darunter Kinder. Er sprach von einem "tragischen Vorfall" und betonte zugleich, es bestehe keine weitere Bedrohung. Ein verdächtiges Fahrzeug sei gefunden worden, eine Person sei in Gewahrsam. Genauer wurde er nicht. Thompson betonte, die Ermittlungen liefen.
Ein Beamter habe auf das Auto geschossen, um es zu stoppen, sagte der Polizeichef weiter. Dabei seien keine Passanten verletzt worden. Nach bisherigen Erkenntnissen seien aus dem Fahrzeug keine Schüsse abgefeuert worden.
Viele Familien mit Kindern hatten die Parade besucht. Auf zunächst nicht zu verifizierenden Videoclips, die sich in sozialen Medien verbreiteten, waren chaotische und verstörende Szenen zu sehen: Aus diversen Perspektiven wurde in verschiedenen Momentaufnahmen ein Geländewagen gefilmt, der in hohem Tempo erst an Teilnehmern der Parade vorbeirast, an anderer Stelle diverse Menschen in dem Straßenzug rammt und überfährt und schließlich Straßenabsperrungen durchbricht und davonrast. Auf den Videoaufnahmen sind schreiende und rennende Menschen zu sehen. In einer Szene rast der Wagen nur knapp an einem auf der Straße tanzenden Kind vorbei.
Der Gouverneur von Wisconsin, Tony Evers, äußerte sich einem Tweet bestürzt und sprach von einer "sinnlosen Tat".
(lfr/dpa)