Trump hat erst am Mittwochabend einen weiteren parteiinternen Rivalen ausgestochen und ist weiterhin stark auf Präsidentschaftskurs in den USA.Bild: imago images / UPI Photo
International
Der frühere US-Präsident Donald Trump setzt derzeit alles daran, erneut in das höchste Amt der USA gewählt zu werden. Im Kampf der Republikaner um die Präsidentschaft hat nun einer der schärfsten Kritiker Trumps hingeworfen: Chris Christie.
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Ihm sei klar geworden, dass seine Chancen auf eine Nominierung seiner Partei zu gering seien, sagte er am Mittwoch – kurz vor dem Beginn der US-Vorwahlen.
Das kommt Trump nur zugute. Er bleibt weiterhin bei den Vorwahlen der Republikaner trotz seiner zahlreichen Justizprobleme der klare Favorit.
Nun soll ein privates Treffen aus dem Jahr 2020 enthüllt worden sein, in dem Trump eine klare Ansage in Richtung Europa formuliert hatte. In Zeiten, in denen Kriege auch in Deutschland sehr präsent sind, bekommt diese nun eine ganz neue Dimension.
Donald Trump macht Europa – im Kriegsfall – eine Ansage
Das Treffen soll beim Weltwirtschaftsforum in Davos stattgefunden haben – auch der französische EU-Binnenmarktkommissar Thierry Breton soll dabei gewesen sein.
Der kramte nun bei einer Podiumsdiskussion im EU-Parlament Gesprächsfetzen aus dem Treffen hervor. Das EU-Portal "Politico" berichtete darüber.
Breton nach soll der zu der Zeit amtierende US-Präsident Trump bei dem Treffen gegenüber der Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, gesagt haben: "Sie müssen verstehen, dass wir niemals kommen werden, um Ihnen zu helfen und Sie zu unterstützen, wenn Europa angegriffen wird."
Die EU-Kommissionspräsidentin: Ursula von der Leyen.Bild: imago images / Belga
Die Stimmung bei diesem Treffen war offensichtlich sehr angespannt. Damals fanden EU-Verhandlungen statt. Dass Trump nicht gern Teil von Bündnissen mit Europa ist, ist bekannt. Er soll zudem gesagt haben: "Übrigens, die Nato ist tot, und wir werden sie verlassen, wir werden aus der Nato austreten."
Während seiner Amtszeit kritisierte Trump Deutschland häufig im Zuge der Beitragsverpflichtungen jedes Landes. Auch damals soll er Vorwürfe gegen Deutschland formuliert haben: "Sie schulden mir 400 Milliarden Dollar, weil Sie nicht bezahlt haben, Sie Deutschen, was Sie für die Verteidigung hätten ausgeben müssen", wird der damalige US-Präsident von Breton zitiert.
Dabei nahm Trump Bezug auf das Nato-Ziel, dass jedes Mitgliedsland jährlich zwei Prozent seiner Wirtschaftsleistung für die Verteidigung ausgeben solle. Dem kam Deutschland jahrelang nicht nach. Gefundenes Fressen für Trump.
Thierry Breton erzählte nun Anekdoten aus einem privaten Treffen zwischen Trump und von der Leyen.Bild: AP / Sergei Grits
Trump-Sieg könnte Unterstützung für Ukraine wackeln lassen
Zuletzt lag Trump bei diversen Umfragen mit bis zu 60 Prozent vorn, mit Blick auf seine parteiinternen Rivalen. Sollte er sich wie erwartet durchsetzen, wäre ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit Joe Biden um die Präsidentschaft nicht ausgeschlossen.
Wenn Trump erneut Präsident würde, wäre die Unterstützung für die EU und ganz konkret für die Ukraine erneut in Gefahr. Denn der Republikaner betonte bereits, dass er als US-Präsident den Krieg Russlands in der Ukraine innerhalb von 24 Stunden beenden könne. Das deutet stark darauf hin, dass er sich mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin einfach – ohne Rücksicht auf die Ukraine und die europäischen Nato-Länder – einigen könnte.
Trump-nahe US-Kongress-Abgeordnete fordern regelmäßig, die Unterstützung für die Ukraine einzustellen. Im Falle eines Austritts der USA aus der Nato wäre dann nicht nur die Ukraine in Gefahr, sondern auch alle anderen Nato-Länder. Denn nach Angaben des Militärbündnisses entfielen 2023 zwei Drittel der Nato-Verteidigungsausgaben auf die USA.
Wer sich schon einmal die Übertragung eines US-amerikanischen Sports im Fernsehen angesehen hat, kennt die dortige Faszination für Statistiken. Kein Faktor ist zu geringfügig, um nicht quantifiziert zu werden, keine Randnotiz ist irrelevant für die Datenanalysten.