Mit dem Überfall der Hamas auf Israel ist ein weiterer großer und blutiger Krieg ausgebrochen. Tausende Menschen sind bereits getötet worden, noch mehr verletzt. Die Terroristen haben zahlreiche Menschen in den Gazastreifen verschleppt, foltern und misshandeln sie dort wohl.
Israel hat auf den Angriff der Terrororganisation mit massivem Gegenbeschuss reagiert. Die Lage der Zivilbevölkerung in Gaza wird unterdessen immer prekärer. Hilfsorganisationen und die UN warnen bereits und fordern, Hilfen zuzulassen und Korridore zur Flucht zu öffnen. Kurz gesagt: Die Situation im Nahen Osten ist katastrophal.
Währenddessen macht der russische Angriffskrieg auf die Ukraine keine Pause – das Gegenteil ist der Fall: Die Kämpfe werden nach wie vor hart ausgetragen. Gerade erst hat Russland eine Offensive gegen die ostukrainische Frontstadt Awdijiwka gestartet. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat bei einem Besuch der Nato zudem um weitere Militärhilfe gebeten, damit sein Land den Winter überstehen kann.
In Russland währenddessen läuft anscheinend die Propaganda-Maschinerie an. Die Erzählung: Der Krieg in der Ukraine weist viele Parallelen auf zum Krieg in Israel. Die Kriegspartei, mit der die Ukraine in diesem Szenario verglichen wird, irritiert stark.
Der Berater des ukrainischen Innenministeriums, Anton Gerashchenko, teilt zwei Ausschnitte russischer Propaganda-Shows auf X, früher Twitter. Dazu schreibt er:
In einem Videoausschnitt schimpft Russlands Chef-Propagandist Wladimir Solowjow auf den "Drecksack" Selenskyj. Der ukrainische Präsident hatte Russland vorgeworfen, die Hamas zu unterstützen. Der ukrainische Geheimdienst äußerte außerdem den Vorwurf, Russland habe auf dem Schlachtfeld erbeutete Waffen aus dem Westen an die Hamas geliefert. Die Idee dahinter aus Sicht des Geheimdienstes: Russland wolle die Ukraine bei westlichen Partnern diskreditieren.
"Du bist es, Hamas, du selbst", schimpft Solowjow und adressiert dabei Selenskyj. Und auch der Gast einer russischen Talkshow erklärt: "Ich rechtfertige hier keineswegs Israel und seine Methoden, aber sie haben versucht zu verhandeln, sie haben versucht zu fechten, wenn es unmöglich ist zu verhandeln." Eine Herangehensweise, die aus seiner Sicht auch Russland immer wieder an den Tag gelegt hätte, um den Krieg gegen die Ukraine zu beenden.
Er fährt fort: "Sie haben verschiedene Optionen ausprobiert, genau wie wir es mit dem Selenskyj-Regime versucht haben. Aber es hat nicht funktioniert. Terroristen sind Terroristen."
Der Vergleich, so viel ist klar, hinkt an allen Ecken. Russland hat am 24. Februar 2022 die Ukraine überfallen. Seither tobt in dem Land ein erbitterter Krieg. Der russische Präsident Wladimir Putin hätte es in der Hand, diesen Krieg zu beenden, indem er seine Truppen zurückzieht und der Ukraine die besetzen Gebiete zurückgibt. Mögliche Verhandlungsangebote, die Russland gemacht hat, beinhalteten die Abgabe ukrainischen Gebietes an Russland – und damit den Weg der dortigen Bevölkerung in eine Autokratie.
Die Hamas währenddessen ist eine Terrororganisation, die Israel am Samstag überfallen hat. Zahlreiche Israelis wurden bei dem Überraschungsangriff getötet und verschleppt. Klar ist auch, dass die Hamas zwar palästinensisch ist, aber nicht alle Palästinenser:innen Teil der Hamas. Auch die palästinensische Zivilbevölkerung im Gazastreifen leidet massiv unter dem Krieg. Das Ausmaß ist katastrophal.