Nicaragua kommt nicht zur Ruhe. Erst am Donnerstag sind nach Angaben von Aktivisten mindestens 5 Menschen bei Zusammenstößen zwischen Sicherheitskräften und Demonstranten gestorben. Unter den Todesopfern in der Stadt Morrito im Südosten des zentralamerikanischen Landes seien auch vier Polizisten, erklärte die Menschenrechtsorganisation Cenidh.
Landesweit gab es am Donnerstag wieder viele Proteste: Tausende Menschen gingen mit der weiß-blauen Nationalflagge Nicaragus auf die Straße. Für Freitag war zudem ein Generalstreik geplant.
Die Proteste dauern schon fast drei Monate. Nach Angaben der Interamerikanischen Kommission für Menschenrechte wurden bereits mehr als 260 Menschen getötet.
Die Unruhen in Nicaragua hatten Mitte April begonnen, als Sicherheitskräfte Demonstrationen gegen Rentenkürzungen gewaltsam niederschlugen. Seither weiteten sich die Proteste auf das ganze Land aus. Sie richten sich inzwischen gegen den autoritären Regierungsstil von Präsident Ortega und seiner Ehefrau, Vizepräsidentin Rosario Murillo.
Ortega schließt einen Rücktritt jedoch aus. Der ehemalige Guerillakämpfer regierte Nicaragua von 1979 bis 1990 und erneut seit elf Jahren, sein derzeitiges Mandat endet im Januar 2022.
(pbl/afp)