International
04.06.2018, 11:1311.06.2024, 11:42
Mit einem erzwungenen Kuss auf offener Bühne hat sich
der philippinische Präsident Rodrigo Duterte viel Kritik
eingehandelt. Der 73-Jährige holte bei einem Auftritt am Rande eines
Staatsbesuchs in Südkorea zwei Frauen auf die Bühne, um ihnen ein
Buch zu überreichen - zur Bedingung dafür machte er einen Kuss.
"Der
Preis ist ein Kuss. Bist Du zu einem Kuss bereit?"
Eine der beiden
Frauen gab ihm einen Wangenkuss. Die andere küsste den Präsidenten –
nach einigem Zögern – kurz auf den Mund.
#Metoo löst gerade auf der ganzen Welt Debatten aus:
Auf einem Mitschnitt der Szene von Sonntag ist zu hören, wie Duterte
eine der Frauen vor dem Kuss fragt:
"Bist Du Single? Du bist nicht
getrennt? Aber kannst Du ihm sagen, dass dies nur ein Witz ist?"
Im Saal, wo größtenteils Angehörige der phillipinischen Gemeinde
in Seoul versammelt waren, erntete er mit dem Auftritt viel Gelächter
und Beifall. Zuhause gab es jedoch viel Kritik: Von Internet-Nutzern
wird die Szene als "ekelhaftes Macho-Gehabe" und als "erbärmlich"
beschrieben.
Der philippinische Oppositionspolitiker Gary Alejano erklärte: "Einen
echten Mann erkennt man nicht daran, wie er Frauen missbraucht,
sondern wie er sie in ihren Rechten und als Person respektiert." Eine
der Frauen - eine Südkoreanerin, die zwei Kinder hat - sagte, sie
habe nichts Schlimmes an dem Kuss gefunden.
"Das war, um das Publikum
zu amüsieren." Duterte ist international vor allem wegen seines
harten Vorgehens gegen echte und vermeintliche Drogenkriminelle
bekannt.
(mbi/dpa)
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