Triggerwarnung: In folgendem Text geht es explizit um die Darstellung von Gewalt. Der Inhalt könnte traumatisierend sein.
Nach dem Überfall der palästinensischen Terrororganisation Hamas auf Israel steht die Welt im Nahen Osten Kopf. Innerhalb kürzester Zeit hat Israel das Kriegsrecht ausgerufen, Reservisten aus der ganzen Welt werden eingezogen, der Gazastreifen abgeriegelt. Der seit Jahrzehnten schwelende Konflikt ist erneut ausgebrochen. Und das bedeutet für die Menschen vor Ort vor allem Leid.
Schnell machten Berichte die Runde, die Hamas-Terroristen verschleppten Menschen. Männer, Frauen, Kinder. Alte und Junge. Israelis, jüdischen und nicht-jüdischen Glaubens, Tourist:innen. Sie sollen vergewaltigt und misshandelt werden. Die Entführungen werden medial inszeniert. Videos zeigen Hamas-Terroristen – mit Geiseln in ihrer Gewalt.
Die Fotos und Videos sind häufig die einzige Information, die Hinterbliebene haben. Wie bei der Seniorin auf dem Golfcaddie, die nach Gaza verschleppt wurde. Die "Bild" zitiert einen Post der Enkelin der Dame auf Social Media:
Eine weitere junge Israeli entdeckt auf Social Media nicht nur die Verschleppung ihrer Großmutter, sondern auch ihre Ermordung. Der Autor Hen Mazzig teilt das Video einer Nachrichtensendung, in dem eine junge Frau zu sehen ist. Sie ist sichtlich aufgelöst. Kein Wunder: Sie spricht darüber, wie sie herausgefunden hat, dass ihre Großmutter ermordet worden ist.
Sie berichtet, dass sie und ihre Mutter von ihrer Tante angerufen wurden. Die habe sie aufgefordert, Facebook zu öffnen. Einer Bitte, der die Mutter der jungen Frau offensichtlich nicht nachkommen konnte. "Sie zitterte", sagt die Frau und weint dabei. Daher habe sie selbst Facebook geöffnet. "Ich sah das schlimmste, das man sich vorstellen kann", sagt sie.
Ihr Gesicht ist von ihren inneren Schmerzen und dem Kummer verzerrt, die Augen verquollen. Sie weint. Immer wieder entgleiten ihr die Gesichtszüge.
"Meine Großmutter lag auf dem Boden ihres Hauses. Ermordet. In einem Video. Der ganze Boden war blutgetränkt", sagt sie. Dabei atmet sie schwer, schluchzt immer wieder, beißt sich auf die Lippen, um sich zu beruhigen. "Meine Oma lag da, die Terroristen haben ihr Handy genommen, sie gefilmt und das Video auf ihre Facebook-Seite geladen." So hätten sie und ihre Familie herausgefunden, dass ihre Großmutter getötet wurde.
Danach hätten sie aus vollen Kehlen geschrien. Sie konnten nicht aufhören. "Es war das Schrecklichste, das man sich vorstellen kann", stellt die junge Frau klar. Das Gesehene werde sie nun nicht mehr los. Und sie könne sich auch nicht vorstellen, diese Bilder jemals wieder hinter sich zu lassen.