Wenn es nach dem Machthaber der russischen Teilrepublik Tschetschenien, Ramsan Kadyrow, ginge, soll die russische Armee bis nach Ostdeutschland marschieren. Bild: IMAGO/ITAR-TASS / Yelena Afonina
International
Ramsan Kadyrow gilt als enger Verbündeter von Wladimir Putin. Als Machthaber der russischen Teilrepublik Tschetschenien steht er Seite an Seite mit Russland.
Nun schickt er eine klare Drohung nach Deutschland und an den Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD).
Ramsan Kadyrow fällt immer wieder mit verbalen Attacken auf, die er etwa gegen die Nato-Länder richtet.Bild: IMAGO/ITAR-TASS/ Sipa USA
Wenn es nach Kadyrow ginge, sollte die russische Armee in Ostdeutschland einmarschieren. "Wir sollten dahin zurückkehren, es ist unser Territorium", sagt er in einem am Montag ausgestrahlten Interview des Kanals Rossija-1, des Flaggschiffs des staatlichen russischen Fernsehens.
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Weiter meint Kadyrow, dass die Deutschen als Verräter eine Strafe verdient hätten, damit sie ihren Platz verstehen würden. Der Rückzug der sowjetischen Truppen in den 1990er-Jahren aus dem heutigen Ostdeutschland sei eine falsche Entscheidung der damaligen Führung gewesen. Und das sollte seiner Meinung nach wieder geändert werden. Jetzt müsse man langsam wieder dort eindringen, "damit wir sie jederzeit kontrollieren können", sagt Kadyrow.
Kadyrow schießt gegen Scholz: "weich wie ein Panda"
In dem Propaganda-Interview wettert der Komplize Putins auch gegen den deutschen Kanzler Scholz. Der habe den russischen Präsidenten besucht und sich "weich wie ein Pandabär" gegeben. Jetzt spreche er vom Rednerpult mit hasserfüllten Äußerungen über Russland. Olaf Scholz solle "in die Schnauze" gehauen werden, meint Kadyrow.
Den deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) bezeichnet Kadyrow weich wie ein Panda. Bild: IMAGO/Future Image / F. Kern
Aber das ist noch nicht alles. Kadyrow sorgt mit einem weiteren Interview für Wirbel.
Kadyrow will bis nach Polen durchdringen
Ein Berater des ukrainischen Innenministeriums, Anton Gerashchenko, teilt einen Ausschnitt eines weiteren Propaganda-Videos von Kadyrow. Darin zeigt sich der Politiker felsenfest überzeugt, dass Russland die ukrainischen Städte Odessa, Charkiw und Kiew einnehmen wird. "Wir weisen Ergebnisse auf, von denen der Westen, die Nato-Länder und die EU nicht einmal träumen können", sagt Kadyrow gegenüber seinen Vertrauten. Er verspricht mal wieder: "Wir werden durchbrechen und Polen erobern."
Putin hingegen nimmt seinen kläffenden Bluthund Kadyrow nun wohl straffer an die Leine.
Denn offenbar hat der russische Präsident nun eine Klatsche für den hin und wieder allzu lauten Tschetschenen vorbereitet: Er setzt nämlich General Alexander Lapin als Chef der russischen Bodentruppen ein. Dieser hatte Kadyrow in der Vergangenheit als "Versager" brüskiert.
Kommentatoren gehen davon aus, dass es sich mit diesem Schachzug weniger um eine Beförderung Lapins handelt, als vielmehr um einen Versuch, Scharfmacher wie Kadyrow auf die Plätze zu verweisen.
(Mit Material der dpa)
Robert Habeck ist wohl eine der einprägsamsten Figuren der Politiklandschaft Deutschlands. Seit Dezember 2021 ist er Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz sowie Vizekanzler der Bundesrepublik. Als Mitglied der Partei Bündnis 90/Die Grünen hat er sich einen Namen als pragmatischer und kommunikationsstarker Politiker gemacht.