Polizei verhindert Gay-Pride-Parade in Istanbul mit Tränengas
01.07.2018, 21:5611.04.2024, 17:11
Mehr «Politik»
Die türkische Polizei hat mit einem Großaufgebot
eine Demonstration von Schwulen, Lesben und Transsexuellen auf der
zentralen Einkaufsstraße Istiklal in Istanbul verhindert. Sie setzte
am Sonntag vereinzelt Tränengas und Plastikgeschosse ein, wie
Augenzeugen beobachteten. Die Organisatoren teilten mit, es habe
Festnahmen gegeben, nannten jedoch zunächst keine Zahl.
Die Polizei blockierte zudem Seitenstraßen mit Wasserwerfern und
durchsuchte Passanten, um ein Verbot der Behörden durchzusetzen.
Aktivisten warfen dem Istanbuler Gouverneur, der als Grund für das
Verbot Sicherheitsbedenken angegeben habe, Diskriminierung vor.
Bild: AP
In den Seitenstraßen der Istiklal versammelten sich dennoch
zahlreiche Aktivisten, wie ein dpa-Reporter berichtete. Die
Demonstranten skandierten: "Schulter an Schulter gegen den
Faschismus!" und "Wir gehorchen nicht, wir schweigen nicht, wir
fürchten uns nicht!"
Sicherheitsbedenken als Grund für ein Verbot
anzugeben, bezeichneten die Aktivisten als "komisch".
Die Gay-Pride-Parade sei in der Vergangenheit friedlich gewesen und
ein Raum, in dem sich Schwule, Lesben und Transsexuelle sicher fühlen
konnten. Die Aktivisten wehrten sich dagegen, dass man sie "in
Grenzen halten und in Ghettos zwingen" wolle, hieß es weiter.
Polizei in Istanbul
Bild: AP
Mit dem Verbot wurde die jährliche Demonstration für die
Gleichberechtigung von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transgender und
Intersexuellen (LGBTI) das vierte Mal in Folge untersagt. Auch im
vergangenen Jahr hatte die Polizei vereinzelt Tränengas eingesetzt
und Aktivisten vorübergehend festgenommen.
(dpa/gw)
In Berlin wurde vor einiger Zeit auch für mehr Vielfalt demonstriert:
1 / 15
So schön war der Tuntenspaziergang
quelle: felix huesmann/watson / felix huesmann/watson
Deal für den Krieg? Putin schickt Zootiere an Jong-un
Russland und das abgeschottete Nordkorea nähern sich politisch immer weiter an. Im Juni dieses Jahres besuchte der russische Machthaber Wladimir Putin Nordkorea. Es waren 24 Jahre seit seinem ersten Besuch vergangen.