Es ist wieder soweit! Deutschland diskutiert über ein Burka-Verbot.
Nachdem die AfD im Februar im Bundestag beantragt hat, Vollverschleierung komplett zu verbieten, meldet sich nun die Frauenrechtsorganisation Terre des Femmes zu dem Thema. Auch sie fordert ein Burka-Verbot in Deutschland.
In einem aktuellen Positionspapier sorgen sich die Frauenrechtlerinnen um die Zukunft des Landes: "Ohne ein Verbot wird es in Deutschland bald sehr viel mehr Vollverschleierungen geben", heißt es da unter anderem.
Dennoch distanzierte sich Hania Luczak, Vorstandsmitglied der Organisation inhaltlich klar von der AfD: "Wir grenzen uns ganz eindeutig von dem rückwärtsgewandten Frauenbild der AfD ab", sagte sie der Deutschen Presseagentur.
Okay!
Bevor sich jetzt alle in panischen Debatten verlieren und alle wissen, wovon die Rede ist, erklären wir mal kurz die Unterschiede zwischen den Kopf- und teils Körperbedeckungen, neben dem "klassischen" Kopftuch.
Ladies und Gentlemen, schnallt euch die vermeintlichen Burkas um die Knöchel und krempelt die Tschadors hoch:
Der Tschador ist in der Regel ein dunkles Tuch, das um den Kopf und Körper über der eigentlichen Kleidung getragen wird. Am meisten wird der Tschador im Iran getragen, das Wort bedeutet im Persischen "Zelt".
Die Burka ist ein (meist blauer) Ganzkörperschleier, der den Körper von Kopf bis Fuß umhüllt. An der Augenpartie hat die Burka ein Sichtfenster, das jedoch mit einem Stoffgitter versehen ist. Die Burka wird vor allem in Afghanistan und Pakistan getragen, in Pakistan ist das Sichtfenster meist nicht vergittert.
Die Abaya ist eine Art Überkleid, das vom Hals bis zu den Füßen reicht. Die Abaya ist meist schwarz, wird über der eigentlichen Kleidung getragen und meist mit einem Kopftuch oder einem Niqab oder Hidschab kombiniert.
Der Niqab verhüllt das Gesicht und wird vor allem in Regionen der arabischen Halbinsel getragen. Der Gesichtsschleier wird meist in Kombination mit einer Abaya oder einem Tschador getragen. Es gibt verschiedene Formen – an einigen Schleiern ist das Sichtfenster noch mit einem blickdurchlässigen Tuch versehen, an anderen ist das Sichtfeld frei.
Hidschab bedeutet auf arabisch "Vorhang". Es ist eine Kopfbedeckung, die Hals und Kopf umhüllt und das Gesicht frei lässt. Den Hidschab gibt es in zahlreichen muslimischen Regionen. Er kommt in sehr vielen Farben vor. Je nach Mode wird er auch mehr oder weniger locker um den Hals und Kopf geschwungen getragen.
Es gibt keine genauen Zahlen darüber, wie viele muslimische Frauen von den insgesamt 4,4 bis 4,7 Millionen Muslimen in Deutschland die Burka tragen.
Es dürften allerdings sehr wenige sein.
In unserem Nachbarland Österreich hat der Kanzler Sebastian Kurz übrigens jetzt ein Kopftuchverbot für Mädchen an Kindergärten und Grundschulen angekündigt.