Dorothee Bär hat ihr Leben der Familie, schönen Schuhen und der Politik verschrieben. In letzterer war sie bereits mit 14 Jahren für die Junge Union aktiv. Was folgte, war eine steile Karriere – aber nicht ohne Höhen und Tiefen.
Heute ist sie Bundesministerin für Forschung, Technologie und Raumfahrt unter Bundeskanzler Friedrich Merz.
Hier gibt es alle Infos über Dorothee Bär:
Dass Dorothee Bär Politikerin geworden ist, scheint mit Blick auf ihre Familie kaum verwunderlich. Ihr Vater war schließlich sechs Jahre lang Bürgermeister in der Gemeinde Ebelsbach im bayerischen Unterfranken, später saß er für die CSU im Kreistag. Er verstarb im Jahr 2022, blieb aber laut Dorothee Bär immer ihr Vorbild.
"Diskussionen über Politik gehören in meiner Familie schon immer zum Mittagstisch dazu", schreibt Bär selbst auf ihrer Website. So trat auch sie im Jahr 1992 der Jungen Union bei, 1994 wurde sie dann vollwertiges CSU-Mitglied.
Nach dem Abitur studierte sie zunächst in München, später dann an der FU Berlin Politikwissenschaften. Dabei hatte sie ein Stipendiat der Hanns-Seidel-Stiftung, die der CSU-Partei nahesteht. Im Jahr 2005 erlangte Dorothee Bär den Abschluss der Diplom-Politologin. Für einige Zeit träumte sie laut dem "Spiegel"-Bericht auch von einer Karriere als Journalistin.
Dank der CSU kam es dann aber anders. 2002 zog sie über die bayerische Landesliste in den Bundestag ein. 2009 gewann sie in ihrem Wahlkreis Bad Kissingen sogar das Direktmandat, das sie seitdem durchgehend verteidigen konnte.
Früh trat sie zudem dem CSU-Parteivorstand bei. 2009 bis 2013 bekleidete sie im Kabinett Merkel das Amt der Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, später wechselte sie in den Bereich Digitales. Hier wird ihr mittlerweile große Expertise zugesprochen.
"Die Gamingszene steht hinter ihr, Start-up-Verbände, selbst der Chaos Computer Club schätzen ihr Wissen", schreibt die "taz" bereits im Bundestagswahlkampf 2021. Schon damals zeigte sie Interesse an einem Ministerinnenamt im Bereich Digitales.
Seit dem 6. Mai 2025 ist sie Bundesministerin für Forschung, Technologie und Raumfahrt im Kabinett von Kanzler Friedrich Merz. Sie wurde für das neugeschaffene Ministerium ausgewählt, um technologische Innovationen stärker zur wirtschaftlichen Triebkraft Deutschlands zu machen.
Ihre Berufung gilt als strategisches Signal der neuen schwarz-roten Koalition, die mit dem milliardenschweren Sondervermögen für Infrastruktur gezielt in "Technologien der Zukunft" investieren will – darunter künstliche Intelligenz, Quantentechnologie und eben auch Raumfahrt.
Im Bereich der Raumfahrt plant Bär, Deutschlands Rolle innerhalb der europäischen ESA auszubauen und nationale Kompetenzen zu stärken. Eines ihrer wichtigsten Vorhaben ist die Errichtung eines deutschen Mondkontrollzentrums – ein Projekt, das Deutschland ein eigenes Pendant zum US-amerikanischen "Houston" verschaffen soll.
Außerdem will sie den Nachwuchs stärker fördern, den Anteil von Frauen in der Raumfahrt erhöhen und die kommerzielle Nutzung des Alls für mittelständische Unternehmen attraktiver machen. Ihr Ziel ist es, die Raumfahrt nicht als Prestigeprojekt, sondern als Motor für Innovation, Sicherheit und Klimaforschung zu etablieren.
Auf Social Media ist sie im Vergleich zu anderen CDU- und CSU-Politiker:innen sehr aktiv, zeigt sich mitunter auch locker mit Döner nach einer langen Wahlkampfnacht.
Für Aufsehen sorgte 2019 ihr Gala-Outfit zum Deutschen Computerspielepreis in Berlin. Bilder von ihrem mit mehreren Gürtelschnallen besetzten Latexkleid samt knall-pinkem Oberteil gingen auf Social Media viral, Vergleiche mit der Comicfigur "Wonderwoman" machten die Runde.
Auch ein privater Post von einem ruhigen Waldspaziergang in ihrer Heimat wurde besonders beachtet, weil die CSU-Politikerin sich dort in engen Leggings präsentierte.
Insgesamt legt Dorothee Bär viel Wert auf ihr Äußeres und macht daraus auch keinen Hehl. "Schuhe gehören zum Gesamtauftritt, zur Gesamtoptik", erklärte sie ein der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" in einem Interview, in dem es nur um ihre Liebe zu (vor allem hohen) Schuhen ging.
Zum Gesamtauftritt gehört bei der CSU-Politikerin aber auch die Familie. Die geborene Dorothee Mantel ist seit 2006 mit ihrem Ehemann Oliver Bär verheiratet. Der 48-Jährige ist ebenfalls CSU-Mitglied und seit mehr als zehn Jahren Landrat im Landkreis Hof.
Die beiden haben zwei gemeinsame Töchter und einen Sohn. Trotz stressiger Arbeitsbedingungen als Politikerin betont Dorothee Bär immer wieder öffentlich, wie wichtig ihr ihre drei Kinder und das Familienleben sind.
"Um es ganz klar zu sagen: Ich bin keine Teilzeit-Mama", betonte sie 2019 im Interview mit der "Bild am Sonntag". Durch die Kinder habe sie gelernt, Wichtiges von Unwichtigem zu unterscheiden und sich nicht zu sehr über alles aufzuregen.
All ihren Praktikant:innen und auch ihren Kindern rate sie zu Resilienz, um "nicht so schnell vom Sturm weggepustet zu werden", erzählte sie kürzlich im CSU-Youtube-Format "Frauengedeck".
Beim Thema Feminismus polarisiert Bär allerdings immer wieder mit windigen Aussagen. "Ich finde das alles total gaga, sowohl das Binnen-I als auch das Gender-Sternchen", konstatierte sie etwa 2019. Für sie seien andere Bereiche für Gleichberechtigung wichtiger.
Die Mutter von Dorothee Bär wird in Berichten gern als aktive Feministin beschrieben. Sie selbst setzt sich auch immer wieder gegen Gewalt gegen Frauen ein. Beim Thema Schwangerschaftsabbrüche bleibt die CSU-Politikerin aber ihrer Parteilinie treu. Die zuletzt diskutierte Änderung zur Straffreiheit von Abtreibungen bis zur 12. Schwangerschaftswoche gefährde in ihren Augen eine "seit 30 Jahren befriedete Situation" in Deutschland.
Nicht ganz friedlich lief es für Dorothee Bär auch kurz nach ihrer Hochzeit mit Oliver Bär. Denn wie später bekannt wurde, hatte die CSU-Politikerin bis dahin ihren Ehemann in ihrem eigenen Bundestagsbüro beschäftigt. Auch die Lebensgefährtin ihres Vaters war laut Medienberichten mehrere Jahre bei ihr angestellt.
Monatlich hatte der Bundestag Oliver Bär damit etwa 1300 Euro ausgezahlt. Das Abgeordnetengesetz untersagt zwar Gehaltszahlungen an Verwandte und Lebenspartner:innen, nichteheliche Lebensgemeinschaften fallen nach Angaben des Bundestages allerdings nicht unter das Abgeordnetengesetz.
Kritik gab es für Bär und ihre Familie trotzdem, vor allem weil theoretisch auch Verlobungsverhältnisse unter die Regelung fallen. Unklar ist, zu welchem Zeitpunkt das Paar sich verlobt hat. "Ich äußere mich nicht zu meinem Privatleben", kommentierte die CSU-Politikerin hierzu nur knapp im "Spiegel".
Als Bundesministerin für Forschung, Technologie und Raumfahrt erhält Dorothee Bär ein monatliches Bruttogehalt von etwa 16.952 Euro.
Da Bär weiterhin Mitglied des Deutschen Bundestages ist, kommen zusätzliche Bezüge hinzu: eine um 50 Prozent gekürzte Abgeordnetenentschädigung in Höhe von 5.613,60 Euro monatlich sowie eine reduzierte Kostenpauschale von 4.012,19 Euro. Insgesamt beläuft sich ihr monatliches Bruttoeinkommen somit auf etwa 26.578 Euro, was einem Jahresgehalt von rund 320.000 Euro entspricht.
Hinzu dürften bei Doro Bär noch weitere Einnahmen kommen. Öffentlich sind laut "Abgeordnetenwatch" allerdings nur einige ehrenamtliche Tätigkeiten und Mitgliedschaften, etwa bei der Filmförderungsanstalt (FFA) bekannt.