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SPD und Grüne im Wahlkampf-Date: Emilia Fester trifft Lena Werner

Emilia Fester (links) und Lena Werner trafen sich zum Blind Date.
Emilia Fester (links) und Lena Werner trafen sich zum Blind Date.bild: watson
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Blind Date zur Bundestagswahl: Emilia Fester (Grüne) und Lena Werner (SPD)

Wahlkampf mal anders bei watson: Wir haben junge Bundestagsabgeordnete zum Blind Date eingeladen. In Folge 5 trifft Emilia Fester (Grüne) auf Lena Werner (SPD).
18.02.2025, 08:08
Lena Stein
Lena Stein
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Auf den letzten Metern des Wahlkampfes wird sich beharkt und bekriegt. Das trifft erst recht in der aktuellen politischen Situation zu, nach dem vorzeitigen Bruch der Ampel-Koalition und lauten Diskussionen um die "Brandmauer" zum rechten Rand.

In dem Zuge zanken sich die etablierten Parteien so hart wie lange nicht mehr. "Es ist kompliziert" – so hätten es einst Millennials in ihrem Beziehungsstatus bei Facebook geschrieben.

Das geht doch auch anders, findet watson und spielt Amor. Mit Blind Dates zur Bundestagswahl wollen wir herausfinden: Wer macht es nach der Wahl mit wem?

Emilia Fester trifft Lena Werner: Blind Date im Wahlkampf

In Folge 5 des watson-Wahlkampf-Formats sind Emilia Fester (Grüne) und Lena Werner (SPD) zu Gast. Fester zog 2021 als damals jüngste Abgeordnete mit 23 Jahren in den Bundestag ein.

Werner ist ebenfalls seit Beginn der bald vergangenen Legislaturperiode im Bundestag. Auch sie gehört mit 30 Jahren zu den jüngeren Abgeordneten.

Die Regeln: So läuft das Politik-Blind-Date ab

Watson hat junge Bundestagsabgeordnete der vergangenen Ampelregierungspartner sowie der in den Umfragen führenden Union zu Blind Dates eingeladen. Die Politiker:innen von CDU, SPD, Grünen und FDP mussten zu- oder absagen, ohne zu wissen, wem sie gegenübersitzen werden. Die Zuordnung erfolgte per Zufallsprinzip – und nach Verfügbarkeit der Terminkalender.

Für das Blind Date haben wir den Teilnehmenden wenige Regeln vorgegeben: Sie ziehen nacheinander Fragen rund um die Themen Beziehungen oder Politik und beantworten diese möglichst ehrlich. Schließlich möchten wir wissen, wer mit wem matcht.

Zudem können beide Politiker:innen auf zwei Joker zurückgreifen: Passt ihnen eine Frage so gar nicht, dürfen sie die "Reverse-Karte" einsetzen – dann muss das Gegenüber eine Antwort geben. Außerdem können beide den "Buzzer" nutzen, um das Gegenüber zu unterbrechen – wenn er oder sie so gar nicht zu reden aufhört. Beide Joker dürfen im Laufe des Dates pro Person jeweils einmal genutzt werden.

Wie das Blind Date verlief, siehst du auf Youtube oder direkt hier:

SPD-Abgeordnete Werner: "Das zwischen uns war und ist gut"

Die beiden jungen Abgeordneten hatten wenig aneinander auszusetzen – und von Anfang bis Ende sprühten im Date die Funken. "Gott, ist das romantisch, dieses Date", gab Sozialdemokratin Werner – offenbar überwältigt von ihren Gefühlen – zwischendurch zu. "Das zwischen uns war und ist gut", fasste sie das Verhältnis der Noch-Regierungsparteien SPD und Grüne zusammen.

Beide betonten ihre inhaltliche Nähe, etwa ihre klare Brandmauer nach Rechts. Grünen-Politikerin Fester verwies auf gemeinsame Erfolge wie die Abschaffung des Werbeverbots für Abtreibungen – den Paragrafen 219a – und das Selbstbestimmungsgesetz: "Wir haben gute Sachen gemacht." Werner stimmte zu und bedauerte, dass diese Erfolge oft untergingen.

Dennoch zeigte Fester auch romantisches Interesse an einer anderen Partei: den Linken. Diese beneidet sie etwa für ihren Klartext bei sozialen Themen.

Grünen-Abgeordnete Fester empört über CSU- und Söder-Angriffe

Obwohl es ein Blind Date, ein erstes Date war, gab es viel Real Talk. So wurde direkt die Frage gestellt: "Was hältst du von Dreierbeziehungen?" Natürlich waren gerade zwei Vertreterinnen der ehemaligen Ampelparteien die perfekten Ansprechpartnerinnen dafür. Was haben sie aus ihrer Erfahrung mitgenommen – und wie bereit sind sie für ein weiteres Dreier-Intermezzo nach dieser Bundestagswahl?

Lena Werner machte klar: Natürlich sei es einfacher, mit einem einzigen Partner Kompromisse zu finden. Dennoch müsse man innerhalb des demokratischen Spektrums "offen für alles" bleiben.

Emilia Fester hingegen fragte sich bei der Frage, ob eine Koalition mit der Union auch als eine Art Dreierbeziehung gilt – schließlich koaliert man nicht nur mit der CDU, sondern hat auch immer die CSU mit dabei. Und letztere mag die Grünen derzeit so gar nicht, Markus Söder schließt eine schwarz-grüne Koalition seit Monaten aus, bezeichnet diese gar als "faktisch tot".

Die Angriffe des CSU-Chefs kann Fester nicht verstehen: "Söder ist so gegen uns", sagte sie. Werner stimmte zu: "Ja, weil er euch so hasst." Doch "Warum eigentlich?", fragte sich Fester wiederum und hatte den Eindruck, Söder habe "einen Narren an uns gefressen".

Für Union und Grüne wird es also schwierig, doch wie sieht es am Ende des Dates zwischen Emilia Fester und Lena Werner aus? Könnten sich die beiden ein zweites Date vorstellen? Könnte es mit SPD und Grünen bald wieder klappen? Die Antwort der beiden seht ihr oben im Video.

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Triggerwarnung: Im folgenden Text geht es um explizite Beschreibungen von physischer und sexueller Gewalt. Diese Inhalte können belastend oder retraumatisierend wirken.

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