Es wird nicht mehr lange dauern, bis man auf den Straßen wieder mehr Plakate als Bäume sieht. Der Wahlkampf steht vor der Tür. Die Straßen werden zum bunten Schlachtfeld der politischen Werbung, und wir dürfen uns auf die nächste Runde kreativer Fehltritte freuen.
Wir sehen sie schon vor uns: Die verzweifelten Kampagnenstrateg:innen, die mit einem Kaffee in der einen Hand und dem letzten Rest Gehirnzellen in der anderen versuchen, ein Plakat zu kreieren, das nicht nach dem Motto "Schau mal, ich kann auch schlecht designen" aussieht. Das Ergebnis? Wortspiele, die so platt sind, dass sie als Unterlage für einen Wurststand durchgehen könnten, oder Bilder, die aussehen, als stammten sie aus dem alten Fotoalbum der Großeltern.
Aber es sind nicht nur die unglücklichen Formulierungen oder die ungeschickte Bildwahl, die für Ärger sorgen können. Denn da gibt es ja noch die Logistik-Pannen. Man stelle sich vor, das riesige Plakat, das man eigens für die Innenstadt entworfen hat, wird im falschen Wahlkreis aufgehängt. Oder von den Plakatierer:innen in der falschen Reihenfolge auf die Tafel gekleistert und aus dem eigentlich unironischen Werbespruch entsteht ein ganz neuer, der für viele Lacher sorgt.
Wir haben für euch die größten Plakat-Fails der Vergangenheit gesammelt.
Im münsterländischen Rheine sorgte dieses Plakat im September 2020 vor den Kommunalwahlen für eine ganz spezielle Frage bei den Bürger:innen: Lädt die CDU hier zur Orgie ein?
Da hat wohl jemand das Puzzle bis zum Wahlkampf nicht ganz fertig bekommen. Die Botschaft ist klar: Armut wählen, SPD bekämpfen, und irgendwie bleibt dann Wohlstand.
Die beiden Plakate scheinen perfekt aufeinander abgestimmt zu sein – fast wie ein Gespräch: "Deutschland, schön und gut, aber was ist mit Europa?"
Hand hoch: Habt ihr im Jahr 2021 tatsächlich noch SMS geschrieben? Na, irgendjemand? Und trotzdem dachte sich hier wohl jemand: "Was beim Nokia 3310 funktioniert hat, wird auch heute noch ziehen." Spoiler: Die Jugend hat diesen charmanten Gruß aus der Vergangenheit gar nicht erst bemerkt, weil sie viel zu beschäftigt war, ihre Brieftauben zu dressieren, ein neues MySpace-Profil anzulegen oder auf ihrem Tamagotchi zu spielen.
In Höchst zeigte Regina Shiels, wie Wahlkampf auf Augenhöhe wirklich geht: Beim Apfelwein-Koksen präsentierte sie sich volksnah wie nie zuvor. So geht Bürgernähe!
Man fragt sich: Hat Ursula von der Leyen diese Gun empfohlen? Oder hat er sie sich nach einem schlechten Verteidigungsdeal selbst gebastelt?
Dieses Plakat hat es 2017 in die Sammlung "Wahlplakate from Hell" von Politikberater Martin Fuchs geschafft. Matthis Ilgen von der SPD nimmt es hier mit dem amerikanischen Kontrahenten Donald Trump auf und greift direkt zur Axt. Leider sieht es nur eher danach aus, als würde er sich damit gleich in den eigenen Schädel schlagen.
Oben ein Spruch, darunter ein Gesicht, und irgendwo, – wirklich ganz irgendwo – kaum größer als ein Mückenstich, das Parteilogo. Man muss schon mit einer Lupe anrücken, um zu erkennen, für welche Partei hier überhaupt geworben wird.
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