Mit kleinen, aber vielen schmerzhaften Nadelstichen wollen ukrainische Partisanen gegen den Aggressor Russland vorgehen. Beliebte Angriffsziele sind etwa russische Eisenbahnzüge, um den Nachschub für die Invasion der Ukraine zu unterbrechen.
Kurz nach Beginn des russischen Angriffskrieges im Jahr 2022 gründete sich etwa die Atesh-Bewegung aus Ukrainer:innen und Krimtatar:innen. Immer wieder gelingt es ihnen, Sabotageakte auf russischem Boden oder in den von Russland besetzten Gebieten in der Ukraine durchzuführen.
Mit der Zerstörung von Zugstrecken stellt die Guerillagruppe das russische Militär vor nervenaufreibende Probleme. Denn: Ausrüstung und Truppen müssen schließlich ins Kampfgebiet transportiert werden. Durch ihre gezielten Anschläge vergrößern sie den Versorgungsengpass der russischen Armee.
Laut Medienberichten soll etwa Anfang 2024 ein Russe im Auftrag der Atesh eine Eisenbahnlinie in der Oblast Tambow sabotiert haben. Auf der Strecke sollten Waffen und Raketen an die Front gebracht werden. Nun hat sie Atesh wieder zugeschlagen, das behauptet sie zumindest auf ihrem Telegram-Channel.
"Unser Agent hat einen Relaisschrank an der Eisenbahnstrecke Rostow am Don – Mariupol niedergebrannt", behaupten die Partisanen. Als Beweis teilen sie Bilder vom mutmaßlichen Tatort. Die Strecke sei eine der wichtigsten, um die Region mit der Oblast Donezk zu verbinden, heißt es. Laut der Mitteilung soll die Sabotage nahe der Großstadt Schachty verübt worden sein.
Doch das soll erst der Anfang gewesen sein. An Moskau richten die Partisanen eine klare Drohung: "Wir führen den Kampf gegen die Besatzer mit aller Kraft fort. Die Zahl der Sabotageakte wird täglich zunehmen." Das Militärpersonal der Russischen Föderation solle sich keine Minute entspannen.
"Unsere Rache für ihre kriminellen Taten wird grausam sein", versichert die Atesh-Bewegung.
Als Antrieb dient ihr wohl das Leid, das die Ukrainer:innen durch den russischen Überfall ertragen. Jüngst schockierte der russische Luftangriff, der ein Kinderkrankenhaus in Kiew zerstörte. Mehreren Menschen verloren ihr Leben, darunter auch Kinder. Währenddessen wird in der Ukraine an mehreren Frontabschnitten gleichzeitig heftig Mann gegen Mann gekämpft.
Aber auch Russland kennt das Spiel der Sabotage allzu gut und nimmt die Verbündeten der Ukraine ins Visier.
Laut CNN sollen US-Militärbasen in Europa in der ersten Juli-Woche zum ersten Mal seit einem Jahrzehnt in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt worden sein. Grund: erhöhte Gefahr vor Sabotageangriffe auf US-Militärbasen in Europa.
Der US-Sender teilt mit, dass die USA Informationen gewonnen hätten, wonach von Russland unterstützte Akteure Sabotageangriffe auf US-Militärpersonal und -einrichtungen planen könnten.
Darauf wurde in mehreren Militäranlagen die zweithöchste der insgesamt fünf Sicherheitsstufen ausgerufen. Force Protection Condition – kurz: FPCON – "Charlie" kommt zur Anwendung, wenn "Informationen vorliegen, die darauf hinweisen, dass eine terroristische Aktion oder ein Angriff auf Personal oder Einrichtungen wahrscheinlich ist".