Viele Soldat:innen in der Ukraine trinken regelmäßig Energydrinks.Bild: imago images / zuma wire
Ukraine
Seit nun weit mehr als zwei Jahren verteidigt sich die Ukraine bereits im Krieg gegen die russischen Angreifer. Nicht alle Soldat:innen stehen seit Tag eins an der Front. Dennoch wissen die meisten von ihnen, wie es ist, sich wochen-, monate-, wenn nicht sogar jahrelang im Kriegsalltag zurechtzufinden.
Wird Bombenalarm geschlagen, müssen die Soldat:innen umgehend auf Position. Sind sie in einem Gefecht gefangen, fällt das Essen wiederum häufig stundenlang aus. Der Alltag ist also unbeständig und von Schlaf- und Ernährungsmangel begleitet.
Die Soldat:innen müssen zur Bewältigung also große Mengen an Energie aufnehmen – und das, ohne viel Zeit in die Zubereitung der Mahlzeiten zu investieren. Eine Recherche zeigt nun: Aufgrund dieser Umstände werden Energydrinks immer beliebter in der ukrainischen Armee. Das klebrig-süße Getränk ist zu einer wichtigen Ressource geworden.
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Ukraine-Krieg: Energydrinks als praktische Nahrung für Soldaten
Wie die "New York Times" berichtet, sind die Produktion und der Konsum von Energydrinks in der ukrainischen Armee seit Kriegsbeginn rasant angestiegen. Demnach hätten mehrere Soldat:innen der Zeitung erzählt, dass sie zur Verpflegung in Gefechte mittlerweile lieber Energydrinks als Brot mitnehmen.
Und auch als Ersatz für Kaffee sind Energydrinks beliebt. Denn für die Zubereitung des Kaffees sei das Erhitzen von Wasser notwendig, was im Schützengraben unkomfortabel sein kann. Eine Energydrink-Dose ist da schneller zur Hand.
Zudem liefert das zucker- und koffeinhaltige Getränk den Soldaten die nötige Energie. Ein Soldat mit dem Spitznamen Psycho erklärte gegenüber der Zeitung:
"Man muss drei, vier oder sieben Kilometer laufen, ist schweißgebadet und trägt 40 Kilogramm Ausrüstung. Sie haben drei Tage lang kaum gegessen oder geschlafen. Wenn du dieses Zeug nicht trinkst, woher nimmst du dann die Energie für den letzten Stoß?"
Energydrinks werden in der Armee zur Währung
Energydrinks sind also allgegenwärtig im Alltag der ukrainischen Streitkräfte. Auch Psycho kann davon ein Lied singen: "Morgens, wenn ich aufwache, trinke ich einen Energydrink. Wenn ich auf Streife gehe, trinke ich einen Energydrink. Vor einem Angriff trinke ich einen Energydrink."
Die Getränke sind in der Armee derart beliebt, dass Soldat Anton Filatov gegenüber der "Times" sogar von Energydrinks als neuer "Währung" spricht. Sie seien "die beliebtesten Geschenke".
Im August 2023 habe ihn ein Granatsplitter knapp über dem Auge getroffen und er sei orientierungslos und in Schock gewesen. Er sei zurück in seine Stellung gekrochen und habe eine Dose Energydrink gefunden.
Er trank sie und habe sich sofort besser gefühlt. "Im Krieg versucht man, diese kleinen Dinge zu schätzen." Einige Produzenten der Energydrinks versehen ihre Dosen dementsprechend sogar mit patriotischen Sprüchen oder Namen wie "Will".
Ukraine-Wirtschaft wird durch Energydrinks angekurbelt
Doch nicht nur in der Armee sind die Getränke beliebt, sondern auch in der Bevölkerung. Denn auch diese brauche aufgrund ständiger Bombenangriffe, Angstzuständen und Schlafmangel Energie, wie Taras Matsypura vom Hersteller Carlsberg Ukraine der Zeitung erklärte.
Carlsberg, eigentlich bekannt als Bier-Hersteller, hat nach Beginn des Krieges angefangen, eine eigene Energydrink-Marke in der Ukraine zu produzieren. Der Markt "boomte", so Matsypura. Der Umsatz von Energydrinks soll infolgedessen seit Kriegsbeginn um fast 50 Prozent gestiegen sein, was wiederum die ukrainische Wirtschaft ankurbelt.
Dennoch birgt das ungesunde Getränk nach wie vor Risiken. So erzählte einer der Soldat:innen der "Times", dass ein herzkranker Kollege von ihm tot auf der Toilette aufgefunden wurde – mit Energydrink in der Hand. Er habe bis zu zehn Dosen davon am Tag getrunken.
Am Sonntag wählt Österreich einen neuen Nationalrat und zum ersten Mal könnte die rechtspopulistische FPÖ als stärkste Kraft ins Parlament gewählt werden. Ihr Partei-Chef Herbert Kickl könnte dann der neue Kanzler werden – vorausgesetzt, dass er andere Koalitionspartner findet.
In den Umfragen steht die FPÖ mit rund 27 Prozent – und damit zwei Prozent vor der konservativen ÖVP an vorderster Stelle. Und das, obwohl die FPÖ in viele Skandale der vergangenen Jahre verwickelt ist: etwa die Ibiza-Affäre um den ehemaligen Vize-Kanzler Heinz-Christian Strache, die Kontroversen um den österreichischen Nachrichtendienst BVT (Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung) oder die Spionage-Affäre (zwei Verfassungsschützer sollen jahrelang für Russland spioniert haben).