Nachdem Donald Trump wegen sexueller Nötigung verurteilt wurde, rückt bereits der nächste Kriminelle aus den Reihen der Republikaner nach: der US-Skandal-Abgeordnete George Santos.
Der wegen zahlreicher Lügen zu seinem Lebenslauf in Verruf geratene US-Abgeordnete Santos ist in 13 Punkten angeklagt und festgenommen worden. Die Anklageliste des 34-jährigen Republikaners lässt sich sehen. Laut der Bundesstaatsanwaltschaft in New York werden ihm folgende Straftaten vorgeworfen:
Der Erklärung der Staatsanwaltschaft zufolge soll Santos unter anderem Wahlkampfspenden für private Ausgaben zweckentfremdet haben. Auch soll er während der Corona-Pandemie rechtswidrig Arbeitslosenhilfe beantragt und erhalten haben. Dem Abgeordneten wird außerdem zur Last gelegt, gegenüber dem Repräsentantenhaus falsche Angaben zu seinem Einkommen gemacht zu haben.
Die US-Demokrat Hakeem Jeffries mahnt auf Twitter: "Der Partei von George Santos und Marjorie Taylor Greene kann man beim Regieren nicht trauen." Nicht jetzt. Nicht in der Zukunft.
Santos war bei den als Midterms bekannten Zwischenwahlen im November erstmals in das Repräsentantenhaus in Washington gewählt worden. In der Folge gab es immer neue Enthüllungen über teils haarsträubende Falschangaben des Politikers, unter anderem über seine Hochschulbildung, seinen Berufsweg, seine Familie und seine Religion.
So dichtete Santos sich einen Abschluss von einer Elite-Universität an und behauptete fälschlicherweise, für die Investmentbank Goldman Sachs und den Bankenkonzern Citigroup gearbeitet zu haben. Er behauptete auch fälschlicherweise, seine Mutter habe die Terroranschläge vom 11. September 2001 im World Trade Center überlebt, und bezeichnete sich ebenfalls fälschlicherweise als jüdisch.
Der Abgeordnete mit brasilianischen Wurzeln hat viele der Lügen zugegeben und davon gesprochen, er habe seinen Lebenslauf "geschönt". Santos geriet zwar auch in den eigenen Reihen unter Beschuss, lehnte einen Rücktritt aber ab. Grundsätzlich ist es nicht verboten, die Öffentlichkeit zu belügen. Santos' Finanzgebaren rief aber die Justiz auf den Plan.
Ins Rampenlicht rückte Santos Anfang des Jahres auch, weil er angeblich vor 15 Jahren in Brasilien als Dragqueen aufgetreten ist. Dabei vertritt er die queer-feindliche Politik von Trumps Maga-Republikaner. Trotz mehrerer Fotos, die Santos als Dragqueen zeigen, dementierte er dies zunächst, räumte zuletzt aber ein: "Ich war jung und hatte Spaß auf einem Festival."
Trumps Urteil und Santos' Anklage: wohl ein schwarzer Tag für die Maga-Republikaner. Dabei steckt Trump mitten im Wahlkampf, um sich den Sitz im Weißen Haus 2024 zurückzuholen.
(Mit Material der afp)