Donald Trump polarisiert. Der frühere Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika hat das Land nach seiner Abwahl erst einmal in eine Krise gestürzt. Am 6. Januar 2021, nachdem auch Trump wohl akzeptieren musste, aus dem Weißen Haus auszuziehen, ist ein gewaltbereiter Mob ins Kapitol eingedrungen. Vorangegangen war eine Rede Trumps, bei der er seine Anhänger:innen aufgerufen hatte, zu kämpfen. Damals sagte er unter anderem:
Oder auch:
Die Rolle, die Trump beim Sturm aufs Kapitol spielte, soll in einem Gerichtsprozess überprüft werden. Nicht der einzige Prozess, dem sich Trump stellen muss. In anderen Fällen geht es um Geheimdokumente oder auch um Schweigegeldzahlungen.
Bei letzterem Vorwurf geht es Geld, das Trump und sein Team an die Pornodarstellerin Stormy Daniels gezahlt haben sollen: Demnach, um zu vermeiden, dass sie negative Informationen über ihn teilt – passiert sein soll all das im Vorfeld der Wahl 2016. Der Prozess soll im März 2024 starten und neben Trump geht es auch um seinen früheren Anwalt Michael Cohen, der diesen vermeintlichen Zahlungen beteiligt gewesen sein soll.
Cohen selbst distanziert sich mittlerweile von seinem Früheren Klienten. In seinem Podcast "Mea Culpa" findet er im Gespräch mit dem Demokraten Jamie Raskin harte Worte für Trump – und malt eine dystopische Zukunft.
Raskin nennt eine mögliche Wiederwahl Trumps eine "besorgniserregende Situation", denn Trump wolle die Regierung zu einer Waffe machen. Das bedeute, meint Raskin, dass Trump den Kongress zu einem Instrument macht, um seine eigenen Ziele durchzusetzen. Er fürchtet Zustände wie in Russland, sollte Trump erneut an die Macht gelangen.
Eine Sorge, die Cohen offensichtlich teilt. Trump wolle die Verfassung umschreiben, meint er – und alle Macht zu sich selbst transferieren. Sollte er das schaffen, bräuchte er weder den Kongress noch die Judikative, um seine politischen Gegner in den Knast zu bringen, meint Cohen.
Raskin räumt ein, er bezweifele, dass Trump die Verfassung umschreiben werde – schließlich bräuchte eine solche Änderung Mehrheiten im Kongress und den Bundesstaaten. Wovon der Demokrat aber wohl ausgeht: "Trump wird die Verfassung ignorieren und auf ihr herumtrampeln." So wie er es bereits bei den Präsidentschaftswahlen 2020 getan habe, wobei er die Geschichte der verlorenen Wahl in die Gehirne seiner Anhängerschaft pflanzte.
Später führt Cohen weiter aus:
Der Ex-Anwalt fügt an: "Plötzlich wird jemand an Ihre Tür klopfen und es werden 'Braunhemden' von Trump sein, die Sie herausziehen und nach Guantánamo-Bay schicken." Der Anwalt wisse, dass das Übertrieben klinge, aber "ich kenne ihn so gut". Trump werde alle in Angst und Schrecken versetzen und die Hölle werde über die USA hineinbrechen.
Und nicht nur die politischen Gegner müssten Angst haben vor einer zweiten Amtszeit Trumps, meint Cohen, sondern auch die Superreichen. Denn den Elon Musks in den USA werde Trump all ihren Reichtum aus den Taschen ziehen.
Die beiden sind sich einig darüber, dass es schwer vorstellbar sei, dass Trump trotz allem so viele Menschen hinter sich vereinen könne. Denn: "Eine Stimme für Donald Trump, ist eine Stimme für das Ende der Demokratie", fasst Cohen zusammen. Trump wolle die USA führen, wie Diktator Kim Jong-un Nordkorea führe – und seine Anhänger:innen würden das nicht verstehen.