Das Weiße Haus ist das Zentrum der Macht der Politik in den USA. Bild: iStockphoto / Getty images / Castle City Creative
USA
Das Weiße Haus in Washington, D.C., ist nicht nur das Zuhause des oder der Präsident:in der Vereinigten Staaten, sondern auch ein Zentrum der Macht und Verwaltung. Seit seiner Fertigstellung im Jahr 1800 ist das Gebäude ein Symbol der US-amerikanischen Demokratie.
Doch wer hat Zugang zu den Räumen dieses historischen Gebäudes – insbesondere zum berühmten Oval Office, dem Büro des Staatsoberhauptes? Und ist das Oval Office wirklich oval?
Im Folgenden geben wir einen detaillierten Einblick, wer im Weißen Haus arbeitet, wer ins Oval Office darf und ob man das Gebäude besichtigen kann.
Das Weiße Haus steht in Washington, D.C.Bild: AP / Pablo Martinez Monsivais
Wer arbeitet im Weißen Haus?
Im Weißen Haus arbeiten neben dem oder der Präsident:in Hunderte von Mitarbeitende – darunter der engste Beraterstab des oder der Präsident:in, die First Lady oder First Gentleman und Mitarbeitende des Executive Office of the President (EOP).
Die engsten Vertrauten des US-Oberhauptes sind im West Wing des Weißen Hauses angesiedelt. Dazu gehören der Stabschef, nationale Sicherheitsberater:innen, Kommunikationsdirektor:innen und Beratende für innen- und außenpolitische Angelegenheiten.
Dieses Gebäude gehört laut White House Historical Association (WHHA) zum sogenannten "Westflügel" und beherbergt auch das Oval Office, in dem das US-Staatsoberhaupt seine täglichen Geschäfte führt und hochrangige Gäste empfängt.
Joe Biden während seiner Amtszeit im Oval Office. Bild: AP / Susan Walsh
Neben dem oder der Präsident:in und dem unmittelbaren Berater:innenstab arbeiten viele weitere Personen im Weißen Haus. Das Team der First Lady oder First Gentleman etwa. Das Büro des oder der Vizepräsident:in und andere Abteilungen des EOP sind ebenfalls im Westflügel untergebracht.
Wer arbeitet noch im Weißen Haus?
Im East Wing, dem Ostflügel des Weißen Hauses, befindet sich unter anderem das Büro des Social Secretary, das für die Organisation der gesellschaftlichen Veranstaltungen des Staatsoberhaupts verantwortlich ist. Auch die First Lady hat ihr eigenes Büro im East Wing, wo ihre Initiativen und Programme verwaltet werden.
Darüber hinaus gibt es eine Vielzahl von Mitarbeiter:innen, die die täglichen Abläufe im Weißen Haus unterstützen. Etwa Köch:innen, Reinigungskräfte, Sicherheitspersonal oder Gärtner:innen. Dazu kommen noch weitere Angestellte, die dafür sorgen, dass das Weiße Haus als offizieller Regierungssitz reibungslos funktioniert.
Auch die Agent:innen des Secret Service, die für den Schutz des oder der Präsidenti:n und die Familienmitglieder verantwortlich sind, gehören zum ständigen Personal des Weißen Hauses. Insgesamt arbeiten etwa 400 bis 500 Menschen im Weißen Haus, was es zu einem der bedeutendsten Arbeitsplätze in der US-amerikanischen Regierung macht.
Wer darf ins Oval Office?
Der Zugang zum Oval Office ist streng geregelt. Nur eine handverlesene Gruppe von Personen dürfen den Raum betreten – darunter der oder die Vizepräsident:in, enge Berater:innen, hochrangige Regierungsvertreter:innen und bestimmte Gäste, etwa ausländische Staatsoberhäupter.
Auch Ex-Kanzlerin Angela Merkel besuchte Joe Biden im Oval Office.Bild: imago images / Doug Mills
Der oder die Stabschef:in des Weißen Hauses überwacht den Zugang zum Staatsoberhaupt. Selbst nicht alle Mitarbeitenden des Weißen Hauses haben uneingeschränkten Zugang zum Oval Office. Dieses privilegierte Büro bleibt denjenigen vorbehalten, die in direkter Verbindung zu den täglichen Entscheidungen des oder der Präsident:in stehen.
Allerdings gibt es auch für Tourist:innen die Möglichkeit, das Oval Office dennoch zu sehen.
Ist das Oval Office wirklich oval?
Das Oval Office ist tatsächlich oval. Diese markante Form wurde von Präsident William Howard Taft eingeführt, als das Büro 1909 während seiner Amtszeit verlegt und neu gestaltet wurde. Die ovale Form symbolisiert Macht und Einheit und ermöglicht es dem oder der Präsident:in, Gäste und Besuchende auf eine besondere Weise zu empfangen.
Die elliptische Form fördert ein Gefühl der Nähe, da es keinen klassischen "Kopf des Tisches" gibt, was symbolisch die Bedeutung der Gleichberechtigung und Kommunikation unterstreicht.
2006: Ex-Präsident George W. Bush mit damaligen Außen- und Verteidigungsminister:innen im Oval Office.Bild: imago images / imago stock&people
Das Oval Office ist mit einer Vielzahl historischer Kunstwerke, Möbel und Dekorationen ausgestattet, wie auch im National Museum of Natural History dargestellt. Einige dieser Gegenstände wurden von Präsident zu Präsident übergeben, während andere nach Belieben des US-Staatsoberhauptes geändert werden können. Beispielsweise wählten viele Präsidenten einen besonderen Schreibtisch – oft den berühmten "Resolute Desk" –, um ihre Amtszeit zu prägen.
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Auch die Wanddekoration und Teppiche wurden häufig an den persönlichen Geschmack des Präsidenten angepasst. Trotz dieser individuellen Veränderungen bleibt die ovale Form ein unveränderliches und starkes Symbol der US-amerikanischen Präsidentschaft.
Kann man das Weiße Haus besichtigen?
Ja, das Weiße Haus kann besichtigt werden, jedoch unterliegt dies strengen Regularien. Bürger:innen der USA müssen sich über Kongressabgeordnete bewerben, um an einer öffentlichen Führung teilnehmen zu dürfen. Die Anträge müssen mindestens 21 Tage vor dem gewünschten Besuchstermin eingereicht werden, und Führungen finden von Dienstag bis Samstag statt.
Internationale Besucher:innen können sich über ihre jeweiligen Botschaften bewerben. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass das Oval Office in der Regel nicht Teil der öffentlichen Führungen ist. Das Oval Office bleibt ein exklusiver Raum, der nur hochrangigen Gästen und Personen zugänglich ist, die direkt in die Arbeit des oder der Präsident:in involviert sind.
Die öffentlichen Führungen durch das Weiße Haus bieten einen Einblick in einige der historischen und symbolträchtigen Räume des Gebäudes, wie den East Room, den State Dining Room und die Eingangshalle. Viele dieser Räume wurden im Laufe der Zeit restauriert und bewahren bis heute ihre historische Bedeutung.
Die Touren sind darauf ausgelegt, die Geschichte und das Erbe des Weißen Hauses zu würdigen, wobei Besuchende jedoch nicht den Westflügel oder das Büro des oder der Präsident:in zu Gesicht bekommen.
Das weihnachtlich geschmückte Weiße Haus 2023.Bild: imago images / Katie Ricks
Besonders zur Weihnachtszeit sind die Besichtigungen des Weißen Hauses beliebt, da das gesamte Gebäude festlich dekoriert ist und jährlich Tausende von Tourist:innen anzieht.
Wie kann ich das Oval Office sehen?
Laut "APnews" gibt es jetzt auch für Tourist:innen das Oval Office zu sehen; allerdings nicht das Originale, sondern eine identische Nachbildung. Aktuell wäre das also das Office von Präsident Joe Biden: Samt seinem Schreibtisch, den Sesseln vor dem Kamin und der verwitterten Familienbibel auf einem Beistelltisch.
Eine Nachbildung des Oval Office unter Joe Biden in der Ausstellung The People's House.Bild: FR159526 AP / Jose Luis Magana
Und wenn Bidens Nachfolger:in im nächsten Jahr sein oder ihr Amt antritt, wird die maßstabsgetreue Nachbildung des Oval Office im Gebäude "The People’s House: A White House Experience" so umgestaltet, dass sie genau wie das Büro des oder der neuen Präsident:in aussieht, sagt Stewart McLaurin, Präsident der White House Historical Association.
Ein Virus geht um in Deutschland, das Virus des Nationalismus. Symptome sind unter anderem falscher Stolz auf den Geburtszufall und die Ablehnung gegenüber Flüchtlingen. Letztere zeigt sich unter anderem bei Politiker:innen wie Christian Lindner, wenn er etwa in der Stuttgarter Zeitung betont, "Deutschland muss wissen, wer im Land ist, und selbst entscheiden können, wer hier sein darf."
