Donald Trump will zurück ins Weiße Haus. Momentan stehen seine Aussichten gut. In den aktuellen Umfragen führt er vor seinem möglichen Gegner Joe Biden. Der hat vor allem ein Problem: Laut einer Umfrage der "New York Times" und des Siena College finden 73 Prozent der befragten registrierten Wählenden Biden zu alt für den Job im Weißen Haus. Umso fitter will sich Trump im Rampenlicht präsentieren.
Der Republikaner behauptet bei einer Wahlkampveranstaltung, er wäre heute scharfsinniger als noch vor zwanzig Jahren. Allerdings sprechen Taten lauter als Worte. Kürzlich rückte er in den Fokus durch einen Obama-Biden-Patzer.
Immer wieder bringt Trump etwa Namen durcheinander, spricht vom ehemaligen Präsidenten Barack Obama anstatt Biden. Bei einer Wahlkampfveranstaltung in Virginia sagte er:
Dieser Fauxpas entging auch nicht seinen Anhänger:innen vor Ort, sie reagierten mit einem unangenehmen Schweigen.
Während zunächst vor allem das Alter und die Fitness von Biden im Vordergrund standen, häufen sich zunehmend auch Ausrutscher Trumps, die Sorgen bereiten. So warnt Alyssa Farah Griffin, eine ehemalige Beraterin von Trump, dass der ehemalige Präsident nicht mehr so "sharp" sei wie 2016.
Sprich, sein scharfer Verstand ist offenbar nicht so rostfrei, wie er das seinen Anhänger:innen verkaufen will.
Trump ist gerade mal vier Jahre jünger als Biden – und das merkte man laut Griffins Äußerungen bei einem Interview mit dem US-Sender CNN. Der ehemalige Präsident hatte laut ihr schon immer Probleme, sich an Fakten oder Namen von Personen zu erinnern.
"Ich habe das schon einmal gesagt, er ist nicht so geistig fit wie 2016", meint sie. Nicht einmal wie 2020, fügt sie hinzu. Aus irgendeinem Grund komme das bei den Wählenden aber nicht unbedingt auf die gleiche Weise an.
Griffin arbeitete als Trumps Direktorin für strategische Kommunikation im Weißen Haus. Laut US-Medien ist sie die einzige Person in der Geschichte, die als oberste Sprecherin des Präsidenten der Vereinigten Staaten, des Vizepräsidenten und des Verteidigungsministers in einer Regierung tätig war. Außerdem sei Griffin die jüngste Pressesprecherin des Pentagons in der US-Geschichte.
Heute hat sie eine klare Meinung über ihren Ex-Chef. "Donald Trump ist nicht der stärkste Kämpfer, den die Republikaner im Moment haben könnten, und es ist bemerkenswert, wie sehr die Wähler das Alter nicht als Problem sehen", sagt sie. Laut ihr ist Trump nicht annähernd so scharfsinnig wie früher.
Es ist etwa das dritte Mal, dass Trump in den vergangenen sechs Monaten Obama und Biden vertauscht. Er selbst rechtfertigt sich dazu auf Social Media. Trumps Erklärung: Er sei nicht wirklich verwirrt, sondern mache das nur, um die Leute zu unterhalten.
Trump bestreitet wiederholend jeglichen geistigen Verfall und stürzt sich stattdessen auf Bidens Ausrutscher. "Wir haben einen Mann im Weißen Haus, der keine zwei Sätze zusammensetzen kann und der nicht von dieser Bühne herunterfindet", sagte Trump im November in New Hampshire.
Der 77-Jährige behauptet, seine geistigen Fähigkeiten seien ein wichtiger Faktor für seine Regierungsfähigkeit.