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"Project 2025": Drahtzieher enthüllt Trump-Lüge und Umsturzplan des Staates

FILE - President Donald Trump listens as acting director of the Office of Management and Budget Russel Vought speaks during an event on "transparency in Federal guidance and enforcement" in  ...
Donald Trump mit seinem Vertrauten und "Project 2025"-Drahtzieher Russel Vought.Bild: AP / Evan Vucci
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"Project 2025": Drahtzieher entlarvt Trump-Lüge und Umsturzplan vor versteckter Kamera

16.08.2024, 11:53
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Der Wahlkampf ums Weiße Haus nähert sich der heißen Phase. Lange Zeit sah es nach einem klaren Sieg für Donald Trump aus. Konkurrent Joe Biden reihte im Duell der Senioren einen Aussetzer an den anderen. Die Umfrageergebnisse in den umkämpften Schlüsselstaaten deuteten auf einen Erdrutschsieg hin. Das alles änderte sich mit der Inthronisierung von Vize-Präsidentin Kamala Harris.

Dennoch fürchten Millionen von US-Amerikaner:innen Trumps Sieg. Grund dafür sind Befürchtungen vor einem Abbau der Demokratie. Im Zentrum der Sorge steht das sogenannte "Project 2025". Das Papier sieht Massendeportationen, den Umbau von Behörden und eine Attacke auf Frauenrechte vor. Öffentlich distanziert sich Trump. Ein heimlich gedrehtes Video scheint das Gegenteil zu beweisen.

Trump-Vertrauter gewährt Investigativ-Team Blick hinter die Kulissen

Vor rund einem Monat traf sich einer der Top-Berater Trumps in einem Fünf-Sterne-Hotel in Washington D.C. zu einem strategischen Austausch. Nach einem Gebet und ein paar Begrüßungsfloskeln, sprach Trumps einstiger Finanzsekretär Russell Vought frei von der Leber weg über das Reformprojekt.

Dabei erklärte Trumps ehemaliger Sekretär für Management und Haushalt den beiden interessierten Investoren nicht nur die Details des Plans. Er versicherte, dass Trumps Behauptung "keine Ahnung von 'Project 2025'" zu haben, eine glatte Lüge ist.

Dumm nur, dass es sich bei den beiden Zuhörern nicht um potenzielle Finanziers handelte, sondern um Journalisten mit versteckter Kamera. Sie zeichneten ein Gespräch mit explosivem Inhalt auf. Darin erklärt Vought detailliert, wie Trumps Team hinter den Kulissen die bestehende Staatsordnung aushebeln will.

"Der Präsident hat, sowohl entlang der Grenze als auch sonst wo, die Fähigkeit, Recht und Ordnung mithilfe des Militärs zu verteidigen."
Top-Berater Russell Vought

Bisher dementiert Trump standfest, etwas mit dem Reformbündel zu tun zu haben. "Ich habe keine Idee, wer dahintersteckt", beteuerte der republikanische Präsidentschaftskandidat zuletzt bei einer Wahlkampfrede im Juli. Er wünsche den Verantwortlichen aber "alles Gute".

Trumps Dementi wegen "Project 2025" wohl eine Lüge

Sein Vertrauter Vought tut das als Wahlkampfmanöver ab. "Ich erwarte, dass er sich noch zehnmal im Wahlkampf von 'Project 2025' – dem Schreckgespenst der Linken – distanziert", sagt er dem Investigativ-Team, "das macht mir keine Sorgen". Trump weise die "Marke" von sich.

"Trump spricht von Ausnahmen bei Inzest, Vergewaltigung und medizinischen Notfällen. Wenn es nach mir geht, gibt es keine Ausnahmen."
Vought über die körperliche Autonomie der Frauen

Hinter den Kulissen erhalte Trumps "Drahtzieher", wie US-Sender CNN Vought beschriebt, aber große Unterstützung. Das bewiesen etwa Spendengalas in Trumps Domizil Mar-a-Lago in Florida, für die rechtsextreme Organisation "Center for Renewing America", die als Schöpferin des kontroversen Papiers gilt.

In dem Gespräch bezeichnete Vought die von ihm gegründete Organisation als "Todesstern" in Anlehnung an den Planetenzerstörer in "Star Wars". Trump zeige seine Unterstützung hinter verschlossenen Türen: "Er hat uns Besuche abgestattet, Gelder für uns gesammelt, uns öffentlich gesegnet", protzt Vought vor den Journalisten.

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Mithilfe hunderter Dekrete – also Gesetze, die der US-Präsident ohne Zustimmung des Kongresses erlassen kann – soll die USA nach dem Ideal von "Project 2025" in einen "christlich nationalistischen" Staat umgebaut werden, wie Vought es formulierte. Dafür sind teils bizarre Verbote, etwa gegen Pornografie, teils erschreckende Einschnitte ins Leben der Bürger:innen des Landes geplant.

Abtreibungsverbot, Militär im Inland und Massenabschiebungen geplant

Im Plan ist demzufolge die "größte Deportation in der Geschichte des Landes" vorgesehen. Demnach könnten Millionen geduldeter Einwanderer kurzerhand abgeschoben werden. Noch furchterregender ist eine weitere Ankündigung: "Der Präsident hat, sowohl entlang der Grenze also auch sonst wo, die Fähigkeit Recht und Ordnung mithilfe des Militärs zu verteidigen."

Ein weiterer Teil des Plans sieht vor, die körperliche Autonomie von Frauen zu beschneiden. Demnach ist ein nationales Abtreibungsverbot geplant. "Trump spricht von Ausnahmen bei Inzest, Vergewaltigung und medizinischen Notfällen. Wenn es nach mir ginge, gibt es keine Ausnahmen", sagte Vought. "Aber wir wollen ja eine Wahl gewinnen."

Fans cheer on former president Donald Trump during his campaign rally in downtown Grand Rapids, Mich. on Saturday, July 20, 2024. (Kaytie Boomer/Saginaw News via AP)
Weiß, christlich, national gesinnt: In der Maga-Bewegung ist wenig Platz für Diversität.Bild: Saginaw News / Kaytie Boomer

Außerdem drohen Tausende von Beamt:innen, ihren Job verlieren. Dazu soll ein Gesetz ausgehebelt werden, das die Anstellung Staatsbediensteter im Fall eines Regierungswechsels garantiert. Ziel ist es, den Staatsapparat mit loyalen Trump-Unterstützern zu besetzen.

Drahtzieher entwirft "Schlachtplan" und Schattenorganisation

Derzeit investiere Vought "80 Prozent meiner Arbeitszeit, um ein Schattenbüro für Verwaltung und Haushalt, für den nationalen Sicherheitsrat und juristische Angelegenheiten" aufzustellen. Das seien die wichtigsten Organe, um einen "Schlachtplan" zu entwickeln. Diese müssten allerdings streng geheim bleiben.

In ersten Reaktion versuchen Organisationen des rechten Flügels der Republikaner das Video herunterzuspielen. Ein Sprecher vom "Center for Renewing America" sprach auf Nachfrage von CNN von einem "perfekten Gespräch", deren Inhalte vielfach transparent für die Öffentlichkeit kommuniziert worden sei.

Ein Sprecher aus Trumps Wahlkampf-Team sagt, "nur Trump und seine Kampagnen-Organisation können über politische Inhalte im Wahlkampf sprechen".

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