Der Gazastreifen, eine von US-Investor:innen umgewandelte "Riviera des Nahen Ostens", Grönland ein von Dänemark an die USA abgetretenes Rohstoffparadies: Donald Trump erhob gleich zu Beginn seiner Amtszeit Anspruch auf mehrere Staatsgebiete, die eigentlich nicht den USA gehören – und das als Präsident der einstigen Schutzmacht der liberalen Welt.
Während sich Grönland und Dänemark bereits seit Wochen gegen Trumps Dystopien wehren und man im Gazastreifen gerade ganz andere Probleme hat, gehen in einem anderen Land ebenfalls die Alarmglocken an.
Zur Vorgeschichte: Die USA dürfen künftig wieder Militärpersonal am Panamakanal stationieren. Panama veröffentlichte dazu am Donnerstag ein entsprechendes Abkommen, das am Mittwoch während eines Besuchs von US-Verteidigungsminister Pete Hegseth unterzeichnet wurde.
Laut Vereinbarung dürfen amerikanische Soldaten und zivile Kräfte in von Panama bestimmten Einrichtungen Ausrüstung lagern, Schulungen durchführen und Übungen abhalten. Die Stationierung ist zunächst auf drei Jahre angelegt, mit der Option auf Verlängerung.
Hintergrund ist die wachsende Sorge der USA über den wachsenden Einfluss Chinas in der Region. US-Präsident Donald Trump hatte in der Vergangenheit wiederholt behauptet, China kontrolliere den Panamakanal, den einst die USA bauten. Er sprach davon, der Kanal müsse notfalls zurückgeholt werden, da die USA benachteiligt würden.
Und genau diese Drohgebärden alarmieren nach Vorstellung des Abkommens nun Teile der Politik in Panama. Kritik gibt es unter anderem an falschen Darstellungen dessen, was die USA wirklich in Panama vorhaben.
Während die Regierung Panamas den Deal mit den USA verteidigt und die Souveränität des Mittelamerika-Staates nicht gefährdet sieht, steht die Opposition der Sendung der Truppen viel kritischer gegenüber. Sie befürchtet, dass US-Militärstützpunkte in Panama errichtet werden, was die Regierung wiederum bestreitet.
"Das ist eine getarnte Invasion", sagte Ricardo Lombana, der Anführer der Oppositionspartei Movimiento Otro Camino laut dem "Guardian". Er sprach demnach von einer "Invasion ohne einen Schuss, aber mit Knüppel und Drohungen."
Die im Abkommen festgehaltenen Aktivitäten bedeuten für Lombana zwangsläufig die Errichtung einer US-Militärbasis in Panama: "Wenn man eine Anlage hat, die von ausländischen Soldaten genutzt wird und sie die Kontrolle über das Geschehen im Inneren haben – und Panama muss im Voraus um Einlass bitten – dann ist das eine Militärbasis."
(mit Material der dpa)