
Der rechte US-Aktivist und Trump-Fan Charlie Kirk wurde auf offener Bühne erschossen.Bild: AP / Alex Brandon
USA
11.09.2025, 10:5611.09.2025, 13:45
Charlie Kirk, der einflussreiche rechte US-Aktivist, Podcaster und Unterstützer von Präsident Donald Trump, ist bei einem Auftritt im Bundesstaat Utah erschossen worden. Auf das Attentat folgten zahlreiche erschütterte Reaktionen. Die Ermittlungsbehörden fahnden weiter nach dem Täter.
Was bislang über den Anschlag bekannt ist, findet ihr hier.
Wie ist das Attentat passiert?
Kirk, der mit Turning Point die größte rechtskonservative Jugendbewegung der Vereinigten Staaten anführte, trat am Mittwoch gegen Mittag (Ortszeit) auf dem Campus der Utah Valley University auf.
Kirk, der Turning Point bereits 2012 im Alter von 18 Jahren gegründet hatte, trug ein weißes T-Shirt mit der Aufschrift "Freedom" (Freiheit). Auf einem Stuhl sitzend beantwortete er im Format "Prove me wrong" (Beweis mir, dass ich unrecht habe) Fragen, die ihm aus dem Publikum gestellt wurden.
Jason Chaffetz, ehemaliger Parlamentarier aus Utah, war Augenzeuge und schilderte das Attentat dem Sender Fox News. Kirk habe gerade eine Frage zu "Transgender-Schützen" und Tätern von Schusswaffenangriffen mit vielen Opfern beantwortet – "und mittendrin fiel der Schuss". Wie auf Aufnahmen der Tat zu sehen ist, brach Kirk daraufhin zusammen und Blut strömte aus dem Hals des 31-Jährigen. Kirks Leibwächter brachten ihn auf einer Trage fort.
"Sobald der Schuss gefallen war, fiel er nach hinten", sagte Chaffetz über Kirk. "Alle gingen in Deckung... viele Menschen begannen zu schreien und dann sind alle gerannt."
Wie laufen die Ermittlungen?
Utahs Sicherheitsbehörden gehen von einem "gezielten Angriff" auf Kirk aus. "Es wird angenommen, dass der Täter vom Dach eines Gebäudes auf den Ort der öffentlichen Veranstaltung im Hochschulhof feuerte", hieß es in einer Erklärung von Utahs Ministeriums für öffentliche Sicherheit. Der Schütze soll dunkle Kleidung getragen haben.
Zwei Männer wurden festgenommen, aber nach einer Befragung bereits kurze Zeit später wieder freigelassen. Keiner der beiden habe "Verbindungen zu dem Schusswaffenangriff", erklärten die Behörden. Gegen einen Mann namens George Z. wurde ein Ermittlungsverfahren wegen Behinderung der Strafverfolgungsbehörden eingeleitet.
Die Suche nach dem Täter geht weiter. Präsident Trump kündigte an: "Meine Regierung wird alle finden, die zu dieser Gräueltat und jeder anderen Form von politischer Gewalt beigetragen haben, auch die Organisationen, die diese finanzieren und unterstützen."

Kirk unterstützt Trump seit mehreren Jahren, hier sind beide auf einem Event im Jahr 2018.Bild: AP / Manuel Balce Ceneta
Wer war Charlie Kirk?
Als einflussreicher Podcaster war Kirk ein treuer politischer Verbündeter von US-Präsident Donald Trump sowie dessen MAGA-Bewegung (Make America Great Again). Er trug nach übereinstimmender Einschätzung von US-Medien zu Trumps politischem Comeback und seiner Rückkehr ins Weiße Haus im Januar bei – gerade auch mit seinem Engagement bei jungen Wählern.
Die "New York Times" bezeichnete ihn als "Wunderkind". Mit Podcasts, Büchern oder Vortragsreisen habe er viel dazu beigetragen, die Ultrarechte zu formen. Die Zeitung schreibt:
"Kirk war möglicherweise die führende Stimme einer Gruppe junger konservativer Aktivisten, die während der Trump-Ära aufkamen. Er hatte wenig Verbindung zum republikanischen Establishment oder Respekt für die Ideen, die traditionell die konservative Bewegung stützten."
Seine Bücher tragen Titel wie "Right Wing Revolution" (etwa: Rechte Revolution) oder "The MAGA Doctrine: The Only Ideas That Will Win the Future" (etwa: Die MAGA-Doktrin: Die einzigen Ideen, die die Zukunft fördern).
Kirk hatte 2012 die Organisation Turning Point USA gegründet, die sich für konservative Politik einsetzt und nach eigenen Angaben an 3000 Highschools und Universitäten in den USA präsent ist.
"USA Today" beschreibt Kirk als "inspirierende Führungspersönlichkeit, die Millionen junger Amerikaner zu politischem Engagement anspornte". Er wollte in den nächsten Wochen an vielen weiteren Unis auftreten – unter dem Motto "American Comeback".
Kirk wurde am 14. Oktober 1993 in einem Vorort von Chicago als Sohn eines Architekten und einer Psychologin geboren, so die "Washington Post". Er sei bereits als Teenager politisch aktiv geworden, schreibt der US-Sender CNN. Der "Guardian" schrieb 2024, Kirk habe einen langen Weg zurückgelegt, seit er 2012 Turning Point USA als konservative Studentenorganisation gegründet habe. Mit 18 habe er nach eigenen Angaben weder Geld noch Verbindungen oder Ahnung gehabt, was er tat.
Trotzdem schaffte es Kirk praktisch in einer Version des amerikanischen Traumes, Bestsellerautor und bekannte Medienpersönlichkeit zu werden: Er moderierte einen täglichen dreistündigen Podcast und hatte Millionen Follower auf Youtube, Instagram und Tiktok. Er war seit 2021 mit Erika Frantzve verheiratet und hinterlässt zwei gemeinsame Kinder.
Wie reagiert die Politik – vor allem Trump?
Trump selbst verkündete Kirks Tod in seinem Online-Netzwerk Truth Social. "Er wurde von allen geliebt und bewundert, besonders von mir, und jetzt ist er nicht mehr bei uns", erklärte der Präsident und ordnete in einem ungewöhnlichen Schritt Trauerbeflaggung in den USA an.
In einem Video auf Truth Social sagte Trump, dies sei "ein dunkler Moment für Amerika", und machte er die "radikale Linke" für Kirks Tod verantwortlich. Diese vergleiche seit Jahren "wunderbare Amerikaner wie Charlie mit Nazis und den weltweit größten Massenmördern und Kriminellen".
"Diese Rhetorik ist unmittelbar für den Terrorismus, den wir heute in unserem Land sehen, verantwortlich und das muss sofort aufhören", schloss Trump. Aktivist:innen aus Trumps MAGA-Bewegung (Make America Great Again, Macht Amerika wieder großartig) stellten Kirk als Märtyrer dar, der für konservative Werte gestorben sei.
Auch die oppositionellen Demokraten verurteilten die Gewalttat. Trumps Vorgänger Joe Biden ebenso wie Trumps demokratische Rivalin bei der US-Präsidentschaftswahl 2024, Kamala Harris, erklärten jeweils, politische Gewalt habe "keinen Platz" in den USA.
Auch prominente Demokraten wie Ex-Präsident Barack Obama, Senator Bernie Sanders und der kalifornische Gouverneur Gavin Newsom zeigten sich erschüttert.
(afp/dpa)
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