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Mit dem Sturm auf das Kapitol zogen viele, einst loyale, Anhänger:innen des damaligen US-Präsidenten Donald Trump die Reißleine. Darunter auch seine frühere Sprecherin Stephanie Grisham. Heute warnt sie eindringlich vor ihrem ehemaligen Chef und ist damit ein willkommener Gast auf dem Parteitag der Demokraten in Chicago.
Neben ihr tritt auch das demokratische Power-Duo, Barack und Michelle Obama, auf. Beide setzen ihr volles politisches Gewicht ein, um die demokratische Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris im Wahlkampf zu unterstützen. Dabei griff das frühere Präsidentenpaar den republikanischen Kontrahenten Trump ebenfalls ungewöhnlich scharf an.
Obama nennt Trump dort einen 78-jährigen Milliardär, der nicht mehr aufhöre, über seine Probleme zu jammern, seit er vor neun Jahren seine goldene Rolltreppe hinuntergefahren sei. Er nimmt damit Bezug auf den Moment, als Trump 2015 zum ersten Mal seine Präsidentschaftsbewerbung verkündete.
Obama sagt, bei Trump gebe es "einen ständigen Strom an Klagen und Beschwerden". Jetzt, da Trump Angst habe, gegen Harris zu verlieren, sei dies noch stärker ausgeprägt. Trump bediene sich kindischer Spitznamen, verrückter Verschwörungstheorien und sei auf seltsame Weise fixiert auf die Größe von Menschenmengen.
Auch Michelle geht Trump ungewöhnlich scharf an und wirft ihm unter anderem vor, er verbreite "hässliche, frauenfeindliche und rassistische Lügen als Ersatz für echte Ideen und Lösungen".
Kein gutes Haar an Trump lässt auch seine ehemalige Mitarbeiterin Grisham. Sie spricht auf dem Parteitag, wie Trump sei, wenn die Kameras ausgeschaltet sind.
Bei ihrer Rede vor den Demokraten warnt sie erneut vor einem Sieg Trumps. Dabei sei sie eine der engsten Berater:innen des Ex-Präsidenten gewesen und habe wirklich an ihn geglaubt. "Seine Familie wurde meine Familie", meint Grisham. Sie habe Ostern, Weihnachten und Neujahr in seinem Anwesen in Mar-a-Lago verbracht.
"Ich habe ihn gesehen, wenn die Kameras ausgeschaltet waren. Hinter verschlossenen Türen verhöhnt er seine Anhänger", behauptet sie. Er nenne sie "basement-dweller". Sprich, erwachsene Nerds, die noch immer bei ihren Eltern im Keller wohnen.
Sie berichtet von einem damaligen Besuch in einem Krankhaus, in dem Menschen im Sterben lagen. Trump habe sich chauffiert, dass die Kameras nicht auf ihn gerichtet waren, erzählt Grisham.
"Er hat kein Mitgefühl, keine Moral und keine Treue zur Wahrheit", sagt die ehemalige Trump-Anhängerin. Aber auch Trumps Frau Melania hat wohl keinen guten Eindruck bei Grisham hinterlassen.
Am Tag des Sturms auf das Kapitol habe Grisham Trumps Frau gebeten, einen deeskalierenden Tweet abzusetzen, um den Trump-Mob zu beruhigen. Doch Melania antworte kurz und knapp: "Nein." Im Hintergrund wird ein Screenshot des Textverlaufs eingeblendet.
Laut Grisham habe dieser Tag ihr endgültig die Augen geöffnet. Trump dürfe nie wieder einen Schritt ins Weiße Haus machen. Aus diesem Grund gehöre ihre Stimme bei der US-Wahl im November Harris.
Auf dem Parteitag der US-Demokraten ist Harris als Präsidentschaftskandidatin bestätigt worden. Die Demokraten stellen sich geschlossen und entschlossen hinter ihr. Dennoch wird es kein leichter Weg, warnt Michelle Obama. "Egal, wie gut wir uns heute Abend oder morgen oder übermorgen fühlen, es wird ein harter Kampf werden."
(Mit Material der dpa)
