Seit einiger Zeit tauchen auf Social Media immer mehr Videos von kuriosen Flugobjekten in den USA auf. Die oft verwackelten und dunklen Aufnahmen zeigen blinkende Lichter und Rotoren. Dabei soll es sich um unbemannte Drohnen handeln, die vor allem über militärische Einrichtungen, Flughäfen und anderen Gebieten fliegen.
Die mysteriösen Drohnen-Schwärme sorgen in den USA seit November für Aufsehen. Der designierte US-Präsident Donald Trump äußert sich besorgt.
"Die Regierung weiß, was vor sich geht. Unser Militär weiß, von wo aus sie gestartet sind", sagt Trump bei einer Pressekonferenz in Florida, ohne näher darauf einzugehen, wie er zu dieser Behauptung kommt. Der Drohnen-Spuk macht ihm offenbar so viel Angst, dass er eine geplante Reise zu seinem Golfclub in New Jersey absagt. Auch dort wurden die Flugobjekte gesichtet.
"Irgendetwas Seltsames geht hier vor“, behauptet der Republikaner. Seine Anhängerschaft spricht unter anderem von Außerirdischen.
Republikanerin Nancy Mace zieht im Podcast "OutKick" den "Weltraum" als möglichen Ursprung der im Nordosten gesichteten Drohnen in Betracht. Mace äußert sich skeptisch über die Bemühungen der Regierung, die Öffentlichkeit zu beruhigen, dass es kein Sicherheitsrisiko im Zusammenhang mit den Drohnensichtungen gebe.
Eine Annahme, die User:innen auf der Plattform X mit ihr teilen. Die Biden-Regierung verheimliche angeblich etwas; etliche Verschwörungstheorien ohne Beweise fluten die Timelines.
Neben Aliens könnten laut Mace auch Russland, China oder der Iran hinter den Flugobjekten stecken. Die Menschen seien um die nationale Sicherheit besorgt. "Ich hoffe, dass es nicht unsere Gegner sind oder etwas von außerhalb des Universums", führt sie aus.
Das Weiße Haus bemüht sich, die Aufregung um die Drohnensichtung an der US-Ostküste zu beruhigen.
Die Aufnahmen und Hinweise werden gründlich geprüft, erklärt John Kirby, der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates. Die US-Behörden geben allerdings keine Erklärung über die Herkunft der Drohnen ab.
Auch hüllte sich US-Präsident Joe Biden zu dem Drohnen-Spuk lange in Schweigen, was zusätzlich die Gerüchte und Verschwörungstheorien anheizt.
Nun meldet er sich erstmals zu Wort.
Biden sei über die Drohnen in den Ostküstenstaaten nicht alarmiert. "Offensichtlich nichts Schändliches“, meint er vor Reporter:innen im Weißen Haus. Biden führt aus, dass "dort oben eine Menge Drohnen zugelassen sind".
Laut dem US-Sender NBC sind mehr als eine Million Drohnen rechtmäßig bei der Federal Aviation Administration registriert. Das gehe aus einer gemeinsamen Erklärung des Heimatschutzministeriums, der FAA, des Verteidigungsministeriums und des FBI hervor.
Am Montag erklärten die US-Behörden, die Sichtungen seien nichts Ungewöhnliches und würden kein Risiko für die nationale oder öffentliche Sicherheit darstellen.
"Wir verfolgen es genau. Bisher ist keine Gefahr zu spüren", betont auch Biden. So richtig beruhigend wirkt das offenbar nicht.
Laut dem US-Sender NBC reiht sich Bidens Statement in eine wachsende Zahl von Beschwichtigungen seiner Regierung ein. Neben den Republikanern fordern auch zunehmend Demokraten nach mehr Informationen, darunter etwa Gouverneurin Kathy Hochul aus New York.
Der demokratische Senator von New Jersey, Andrew "Andy" Kim, beschreibt auf X die mysteriösen Flugobjekte und teilt Aufnahmen. Laut ihm sichtet die Polizei die Drohnen jede Nacht am Himmel. "Sie tauchen erst auf, wenn es dunkel wird, und verschwinden vor Tagesanbruch. Es gibt Berichte, dass sie manchmal tief über Häuser fliegen, besonders oben in den Bergen", schreibt er.
Die Beamten versuchten, sich den Drohnen mit einem Hubschrauber zu nähern, aber die Flugobjekte schalteten sofort das Licht aus und verschwanden. Es lege in der Verantwortung der Regierung, auf die Sorgen der Menschen zu reagieren und sie transparent zu machen, meint der Demokrat.