Der Ukraine-Krieg ist geprägt von Bildern des Leids. Von zerrissenen Familien und Flucht. Von Tod, aber auch Zerstörung. Besonders in den östlichen Regionen sind zahlreiche Gebäude ruiniert.
Die Frontgebiete gleichen vielerorts einem Ödland, überzogen von Matsch und toten Bäumen. Die Dramatik des Krieges ist kaum von der Hand zu weisen. Das gilt immer, bei jedem Krieg.
Umso vorsichtiger sind die meisten Politiker:innen diesbezüglich mit ihren Äußerungen. Oder sollten es zumindest sein.
Donald Trump aber lässt aktuell mit einem fragwürdigen Vergleich aufhorchen. Er vergleicht Russlands Zerstörungen in der Ukraine mit Abrissprojekten in Manhattan.
Der designierte US-Präsident Donald Trump hat bereits im Wahlkampf mehrfach angekündigt, Russlands Angriffskrieg in der Ukraine innerhalb nur eines Tages beenden zu wollen. Wie er das bewerkstelligen will, ist jedoch weiterhin unklar. Kiew befürchtet, dass Trump die Waffenhilfen der USA an die Ukraine drastisch kürzen und auf Friedensverhandlungen drängen könnte. Zu Konditionen, die eher einer Kapitulation gleichen.
Auf die Frage einer Journalistin danach, ob die Ukraine Territorien an Russland abtreten müsste, antwortete der Immobilienunternehmer am Montag ausweichend. Mit Blick auf die zerstörte Ostukraine, sagte er: "Wenn man sich anschaut, was dort passiert ist, ich meine, es gibt Städte, da steht kein einziges Gebäude mehr." Die Menschen könnten deshalb nicht mehr in die Städte zurückkehren. "Dort gibt es nichts mehr. Es sind nur Trümmer, genau wie wenn ich ein Gebäude in Manhattan abgerissen habe."
Dann schwächte er seine Aussage etwas ab, schob hinterher: "Das ist schlimmer."
Generell gab er sich beim Thema Ukraine ausweichend. Nicht aber, wenn es darum ging, gegen den amtierenden US-Präsidenten Joe Biden auszuteilen. Dessen Entscheidung, der Ukraine Angriffe mit weitreichenden westlichen Waffen auf russisches Staatsgebiet zu erlauben, hält er etwa für "sehr dumm". "Ich denke, das hätte man nicht zulassen dürfen (...) und schon gar nicht wenige Wochen vor meinem Amtsantritt", sagte er vor Journalist:innen in Florida.
Ein Beschluss, den er möglicherweise nach Amtsantritt rückgängig machen wird, wie er bereits in der Vergangenheit angekündigt hatte.
Auf die Frage, ob er bereits mit Russlands Präsident Wladimir Putin gesprochen habe, gab er keine Antwort. Auch auf die Frage, ob die Ukraine Territorium an Russland abtreten sollte, antwortete er nicht klar. "Nun, ich werde es Ihnen nach meinem ersten Treffen mitteilen", sagte er bloß. Was genau er damit meint, blieb jedoch unklar.
Die Ukraine lehnt einen förmlichen Verzicht auf ihre besetzten Gebiete ab und fordert Sicherheitsgarantien, um sich vor weiteren russischen Angriffen zu schützen. Russland fühlt sich jedoch militärisch überlegen und strebt eine politische Kontrolle über die gesamte Ukraine an.
Die führenden Nato-Staaten Europas, darunter Deutschland, planen am kommenden Donnerstag in Brüssel ein Treffen mit Selenskyj, um ihre Strategie im Umgang mit Trump zu besprechen. Dieser hatte sich während seiner ersten Amtszeit von internationaler Zusammenarbeit distanziert und wichtige US-Verbündete verprellt.
(Mit Material von dpa)