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USA: Trump plant Änderung für autonome Fahrzeuge – Gefallen an Tesla-Chef Musk?

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Der Einfluss des Tesla-Chefs Elon Musk wird mit Donald Trump an der Macht noch größer. Bild: Pool Getty Images North America / Brandon Bell
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Gefallen an Tesla-Chef Musk: Trump-Team plant Änderung für autonome Fahrzeuge

16.12.2024, 16:02
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Der ehemalige und designierte US-Präsident Donald Trump und Tech-Milliardär Elon Musk greifen sich schon seit Längerem gegenseitig unter die Arme. So hat Musk den Politiker massiv im Wahlkampf unterstützt. Kürzlich wurde bekannt, dass Trump in seiner zweiten Amtszeit Musk als offiziellen Berater im Team haben will.

Eine Hand wäscht hier offenbar die andere.

Das sogenannte Transition-Team von Donald Trump hat nun einen Vorschlag unterbreitet, der ganz im Sinne des Tesla-Chefs sein dürfte. Gut für Musk, weniger gut für die Verbraucher:innen.

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Autonomes Fahren: Musks Tesla verzeichnet höchste Unfallzahlen

Demnach soll die Meldepflicht für Unfälle unter Beteiligung autonomer Fahrhilfen entfallen, wie Reuters berichtet. Dadurch würden die offiziell erhobenen Unfallzahlen logischerweise zurückgehen. Dies ist besonders für Musks Unternehmen Tesla vorteilhaft, denn Tesla macht mit den aktuellen Unfallzahlen keine gute Figur.

ARCHIV - 18.03.2024, Brandenburg, Gr�nheide: Ein Tesla-PKW steht am fr�hen Morgen vor der Tesla-Autofabrik auf einem Transporter. (zu dpa: �Wasserversorger einigt sich auf Vertragsangebot f�r Tesla�)  ...
Tesla autonom und ohne Kontrolle fahren lassen? Lieber nicht!Bild: dpa / Jörg Carstensen

Das Unternehmen hat mit über 1500 gemeldeten Vorfällen mit Abstand die meisten Unfälle aller Autohersteller mit autonomen Systemen gemeldet. Auch bei Unfällen mit Todesfolge schneidet Tesla hier schlecht ab: An 40 von 45 waren laut der Daten der National Highway Traffic Safety Administration (NHTSA) Fahrzeuge von Musks Unternehmen beteiligt.

Am 5. November 2024 forderte die NHTSA deshalb das Unternehmen auf, präziser und transparenter zu erklären, wie das Full Self-Driving (FSD) System tatsächlich funktioniert. Die Behörde äußerte Bedenken, dass Teslas Social-Media-Posts Verbraucher:innen möglicherweise in die Irre führen könnten. Es werde suggeriert, dass die Fahrzeuge vollständig autonom ohne Fahrerüberwachung funktionieren. Das ist aber nicht der Fall.

Unfälle bei Tesla und Co: Meldepflicht soll Fahrsicherheit erhöhen

Die Meldepflicht gilt für Unfälle mit autonomen Systemen oder wenn eine entsprechende Funktion mindestens 30 Sekunden vor dem Unfall aktiv war. Die National Highway Traffic Safety Administration (NHTSA) der USA hat Autohersteller im Jahr 2021 dazu verpflichtet.

FILE - Evening rush hour traffic fills Highway 50, Jan. 26, 2017, in Sacramento, Calif. Traffic fatalities declined about 3% in the first quarter, according to preliminary data from the National Highw ...
Die NHTSA ist für die Straßen- und Fahrzeugsicherheit in den USA zuständig.Bild: AP / Rich Pedroncelli

Es sind wichtige Daten für die Fahrsicherheit. Einerseits kann so laut NHTSA die Systemsicherheit erhoben werden, andererseits werden so Kund:innen informiert.

Trumps Transition-Team ist jedoch offenbar anderer Meinung. Die Empfehlung der Aufhebung der Verpflichtung begründet es damit, dass die Erhebung der Daten "unverhältnismäßig" sei. Noch ist jedoch nicht klar, ob die Regierung von Donald Trump die Empfehlung tatsächlich umsetzen wird.

Auch Zuckerberg und Bezos stellen sich mit Donald Trump gut

Tesla ist jedenfalls gegen die aktuell geltende Erhebungspflicht. Die Begründung: Musks Unternehmen werde unfair ins Visier genommen.

Laut Reuters kann weder belegt noch ausgeschlossen werden, dass Elon Musk an der Erarbeitung dieses Vorschlags beteiligt war. Weder Musk noch Tesla oder das Transition-Team reagierten demnach auf entsprechende Anfragen.

Unterdessen versuchen auch andere große Unternehmen, sich mit dem künftigen US-Präsidenten gut zu stellen. So etwa der Facebook- und Instagram-Konzern Meta. Nachdem sich CEO Mark Zuckerberg jahrelang aus der Politik herausgehalten hatte, traf er sich jetzt mit Trump in Mar-a-Lago. Sie sollen sich dort gut verstanden haben, trotz massiver Drohungen durch Trump in der Vergangenheit. Auch Amazon-Gründer Jeff Bezos äußerte sich zuletzt positiv über den designierten Präsidenten.

Russland verschleppt ihren Mann: "Ich konnte kaum atmen"
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