Seit einiger Zeit knien sich US-Footballprofis im Stadion hin, wenn die Nationalhymne im Stadion läuft. Sie wollen damit gegen Ungerechtigkeit, Polizeigewalt und Rassismus in ihrem Land protestieren. US-Präsident Donald Trump ist dagegen. Am Freitag forderte er er Spieler, die mehr als einmal bei der Hymne knien, für die gesamte Saison zu sperren.
Trump nahm Liga-Boss Roger Goodell auf Twitter in die Pflicht und schrieb auf Twitter:
Vor zwei Jahren hatte San Franciscos Quarterback Colin Kaepernick als erster NFL-Profi während der US-Nationalhymne gekniet. Er wollte damit ein Zeichen setzen gegen Ungleichbehandlung zwischen Schwarzen und Weißen setzen – und trat eine regelrechte Welle los.
Viele Sportler schlossen sich an, auf dem Höhepunkt der Proteste waren es allein etwa 200 Football-Profis. Ihre gebeugten Knie spalteten die Liga und Zuschauerschaft – und riefen auch US-Präsident Donald Trump auf den Plan, der die Spieler über Twitter und in Ansprachen als "Hurensöhne" beschimpfte und von den Clubbossen ihre Entlassung forderte.
Im Mai verkündete die Liga eine neue Regel, die es NFL-Spielern in der kommenden Saison erlaubt, während des Abspielens der Nationalhymne in der Umkleidekabine zu warten. Diese wurde jedoch am Donnerstag außer Kraft gesetzt. In einer gemeinsamen Mitteilung gaben die NFL und die Spielergewerkschaft NFLPA bekannt, dass sie am richtigen Umgang mit der Hymnen-Debatte arbeiten und die neue Regelung bis zu einer Lösung keine Gültigkeit besitzt.
Erst am Donnerstag sahen sich die Miami Dolphins zu einer Stellungnahme gezwungen, nachdem ein internes Teamdokument gezeigt hatte, dass das NFL-Team protestierende Sportler mit Sperren von bis zu vier Spielen und Geldbußen bestrafen würde.
(czn/dpa)