USA
21.07.2018, 09:5621.07.2018, 11:59
Seit einiger Zeit knien sich US-Footballprofis im Stadion hin, wenn die Nationalhymne im Stadion läuft. Sie wollen damit gegen Ungerechtigkeit, Polizeigewalt und Rassismus in ihrem Land protestieren. US-Präsident Donald Trump ist dagegen. Am Freitag forderte er er Spieler, die mehr als einmal bei der Hymne knien, für die gesamte Saison zu sperren.
Trump nahm Liga-Boss Roger Goodell auf Twitter in die Pflicht und schrieb auf Twitter:
"Die Hymnendebatte in der NFL hat wieder Fahrt aufgenommen – ich kann es nicht fassen. Der 40-Millionen-Dollar-Commissioner muss muss Stellung beziehen. Einmal auf Knien, ein Spiel Sperre. Zweimal auf Knien, Saisonaus/kein Gehalt."
Vor zwei Jahren hatte San Franciscos Quarterback Colin Kaepernick als
erster NFL-Profi während der US-Nationalhymne gekniet.
Er wollte damit ein Zeichen setzen gegen Ungleichbehandlung zwischen Schwarzen und Weißen setzen – und trat eine regelrechte Welle los.
Viele Sportler schlossen sich
an, auf dem Höhepunkt der Proteste waren es allein etwa 200
Football-Profis. Ihre gebeugten Knie spalteten die Liga und
Zuschauerschaft – und riefen auch US-Präsident Donald Trump auf den
Plan, der die Spieler über Twitter und in Ansprachen als "Hurensöhne" beschimpfte und von den Clubbossen ihre Entlassung forderte.
Im Mai verkündete die Liga eine neue Regel, die es NFL-Spielern in
der kommenden Saison erlaubt, während des Abspielens der
Nationalhymne in der Umkleidekabine zu warten. Diese wurde jedoch am
Donnerstag außer Kraft gesetzt. In einer gemeinsamen
Mitteilung gaben die NFL und die Spielergewerkschaft NFLPA bekannt,
dass sie am richtigen Umgang mit der Hymnen-Debatte arbeiten und die
neue Regelung bis zu einer Lösung keine Gültigkeit besitzt.

Die Detroit Lions knien bei der Nationalhymne vor einem NFL-Spiel im September 2017 Bild: AP
Erst am Donnerstag sahen sich die Miami Dolphins zu einer
Stellungnahme gezwungen, nachdem ein internes Teamdokument gezeigt
hatte, dass das NFL-Team protestierende Sportler mit Sperren von bis
zu vier Spielen und Geldbußen bestrafen würde.
(czn/dpa)
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