
Die Journalistin inszenierte sich stets als Soldatin.Bild: Instagram
Krieg in der Ukraine
Anna Prokofjewa macht sich lange für Putins Regime stark. Leidenschaftlich verteidigt sie den Einmarsch in die Ukraine. Nun stirbt sie, nach Kontakt mit einer Landmine. Damit hat die russische Propagandamaschinerie einen Treiber weniger.
27.03.2025, 19:4727.03.2025, 19:47
Es ist vollkommen klar: Wer sich in einem Regime verdient macht, muss in dem Regime nichts befürchten. Regierungskritische Journalist:innen haben es entsprechend schwer, regierungstreuen geht es hingegen gut. Sehr gut. Immerhin müssen sie keine Repressionen befürchten, keine Gefängnisstrafen, keine Berufsverbote. Wenngleich die monothematische Ausrichtung auf "Putin ist super" ein, zwei berufliche Freiheiten nimmt.
Die russische TV-Journalistin Anna Prokofjewa dürfte damit, so wirkte es zumindest nach außen hin, kein Problem gehabt haben. Auf Social Media und für "Russia Today" bemühte sie sich als Megafon für russische Propaganda. Jetzt ist sie tot.
Russische Journalistin stirbt nahe ukrainischer Grenze
Wie "Bild" unter Berufung auf "Russia Today" berichtet, starb die 35-jährige Journalistin, nachdem sie nahe der ukrainischen Grenze auf eine Landmine getreten war. Vonseiten des Senders heißt es, die Mine sei vom ukrainischen Militär gelegt worden. Prokofjewa sei "bei der Ausübung ihrer beruflichen Pflicht gestorben".
Nach Angaben des russischen Staatsfernsehens ereignete sich der Vorfall in der Siedlung Demidowka im Bezirk Krasnojaruschski der Region Belgorod (Russland). Mit Prokofjewa stirbt eine prominente Treiberin der putinschen Propagandamaschinerie.
Auf Bildern posierte sie häufig in Militäruniform, wahlweise mit einem Kampfmesser oder einer Russlandflagge. Olivgrün war die Farbe ihrer Wahl, ihre Worte stets vor Nationalismus triefend. Zudem trug sie stets eine Kette mit einem Z, einem Zeichen, das mittlerweile die Unterstützung des Angriffs auf die Ukraine symbolisiert.
Futter für die Propagandamaschinerie
Laut "Bild" schrieb sie in einem Post: "Heute möchte ich sagen: Egal, was passiert, ich werde immer für unsere Jungs da sein. Ihr könnt beleidigen, hassen, euch abmelden, fluchen. Das ist mir egal! Ich bin Russin, ich bin Patriotin, ich liebe mein Land und ich habe unsere Streitkräfte immer unterstützt."
Bisher hat sich die russische Regierung noch nicht zu dem Tod der Journalistin geäußert. Wahnsinnig viel, außer Trauerbekundungen verbunden mit Schuldzuweisungen Richtung Ukraine, dürfte aber nicht zu erwarten sein. So wird Prokofjewa selbst zum Futter der Maschine, die sie selbst lange bediente.
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