Der 22-jährige Iraker Yousif A., der seit drei Wochen in Haft sitzt, weil er im Verdacht steht, an der Tötung von Daniel H. in Chemnitz mitbeteiligt gewesen zu sein, kommt nach Angaben seines Anwalts gegenüber NDR und SZ auf freien Fuß. Ingrid Burghart, Sprecherin der Staatsanwaltschaft, erklärte am Dienstag: "Es bestehe kein dringender Tatverdacht." An einem am Tatort gefundenen Messer seien keine Gen-Spuren von Yousif A. festgestellt worden. Er werde deshalb aus der Haft entlassen.
Der Strafverteidiger Ulrich Dost-Roxin hatte den Haftbefehl gegen seinen Mandanten als "rechtswidrig" bezeichnet. Keines der Beweismittel belaste seinen Mandanten. Dost-Roxin sagte:
Yousif A. kam unmittelbar frei. Nach Angaben seines Anwalts wurden Sicherheitsmaßnahmen ergriffen: "Ich kann Ihnen aus verständlichen Gründen nicht sagen, wo er ist", sagte Burghart.
Sachsens Innenminister Roland Wöller, CDU, sah das am Dlenstag anders:
Landespolizeipräsident Jürgen Georgie hatte auf Anfrage gesagt, die Kollegen in Chemnitz seien auf mögliche Reaktionen vorbereitet. Es gebe aber bisher keine Anhaltspunkte für Zusammenrottungen.
Ein weiterer Verdächtiger, ein 23-jähriger mutmaßliche Syrer, bleibt hingegen in Haft, entschied das Chemnitzer Amtsgericht. Beide Männer hatten Medienberichten zufolge eine Tatbeteiligung bestritten. Gegen sie wird jedoch weiterhin ermittelt.
Nach Angaben Burgharts wurden bei der Tat zwei Messer verwendet. Das zweite Messer bleibe aber verschwunden.
(pb/afp/dpa)