Im Fall des vor gut einer Woche in Chemnitz erstochenen 35-jährigen haben die beiden Tatverdächtigen in den Vernehmungen Aussagen zu den Vorwürfen gemacht. "Sie haben sich eingelassen", sagte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft, Ingrid Burghart. Zu Einzelheiten machte sie keine Angaben.
Verdächtig sind ein Syrer und ein Iraker. Beide sitzen in Untersuchungshaft, ihnen wird gemeinschaftlicher Totschlag vorgeworfen.
Es gibt nach Burgharts Worten noch keine Erkenntnisse zum Anlass des Streits, der den Messerstichen vorangegangen ist. "Nach gegenwärtigem Ermittlungsstand kann man lediglich ausschließen, dass eine Belästigung oder ausländerfeindliche Motive Auslöser der Tat waren", sagte die Oberstaatsanwältin.
Notwehr war bereits bei der Beantragung der Haftbefehle ausgeschlossen worden. Die Tatverdächtigen hätten "ohne rechtfertigenden Grund mehrfach mit einem Messer auf einen 35-Jährigen eingestochen", hieß es.
Am letzten August-Sonntag waren am frühen Morgen der 35-Jährige getötet und zwei weitere Personen bei der Messerattacke teils schwer verletzt worden. Einer der beiden Verletzten war in der vergangenen Woche bereits aus dem Krankenhaus entlassen worden.
Seit der Tat demonstrierten Tausende Rechte an mehreren Tagen in Chemnitz, um gegen "Ausländerkriminalität" auf die Straße zu gehen. Dabei kam es am Samstag zu Übergriffen auf Migranten, in den darauffolgenden Tagen zu Krawallen während der Demonstrationen, mehrere Journalisten wurden von Rechten angegriffen.
Am Montag findet in Chemnitz ein Gratik-Konzert gegen Rassismus statt.
Alle Texte zu den Krawallen in Chemnitz findet ihr auf unserer Übersichtsseite zusammengefasst.
(ak/dpa)