Tatverdächtige in Chemnitz sagen nach tödlichen Messerstichen erstmals aus
03.09.2018, 14:05
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Im Fall des vor gut einer Woche in Chemnitz
erstochenen 35-jährigen haben die beiden Tatverdächtigen in
den Vernehmungen Aussagen zu den Vorwürfen gemacht. "Sie haben sich
eingelassen", sagte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft, Ingrid
Burghart. Zu Einzelheiten
machte sie keine Angaben.
Verdächtig sind ein Syrer und ein Iraker. Beide sitzen in
Untersuchungshaft, ihnen wird gemeinschaftlicher Totschlag
vorgeworfen.
Wie kam es zu dem Streit?
Es gibt nach Burgharts Worten noch keine Erkenntnisse zum Anlass des
Streits, der den Messerstichen vorangegangen ist. "Nach gegenwärtigem
Ermittlungsstand kann man lediglich ausschließen, dass eine
Belästigung oder ausländerfeindliche Motive Auslöser der Tat waren",
sagte die Oberstaatsanwältin.
Trauer um das Opfer Daniel H.
Bild: imago stock&people
Notwehr war bereits bei der Beantragung der Haftbefehle
ausgeschlossen worden. Die Tatverdächtigen hätten "ohne
rechtfertigenden Grund mehrfach mit einem Messer auf einen
35-Jährigen eingestochen", hieß es.
Am letzten August-Sonntag waren am frühen Morgen der 35-Jährige
getötet und zwei weitere Personen bei der Messerattacke teils schwer
verletzt worden. Einer der beiden Verletzten war in der vergangenen
Woche bereits aus dem Krankenhaus entlassen worden.
Was auf die Tat folgte
Seit der Tat demonstrierten Tausende Rechte an mehreren Tagen in Chemnitz, um gegen "Ausländerkriminalität" auf die Straße zu gehen. Dabei kam es am Samstag zu Übergriffen auf Migranten, in den darauffolgenden Tagen zu Krawallen während der Demonstrationen, mehrere Journalisten wurden von Rechten angegriffen.
Am Montag findet in Chemnitz ein Gratik-Konzert gegen Rassismus statt.