Update: Die in der Nähe des Berliner Hauptbahnhofs gefundene Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg ist entschärft.
In Berlin wurde heute Vormittag eine 500 Kilogramm schwere Weltkriegsbombe entschärft. Teile der Innenstadt lagen lahm, auch der Berliner Hauptbahnhof wurde komplett gesperrt.
Eigentlich sind die Entschärfungen von Weltkriegsbomben an den meisten Orten Deutschlands Routine. Mitten in der Hauptstadt entsteht trotzdem schnell Chaos – vor allem wenn der Blindgänger in unmittelbarer Nähe zum Hauptbahnhof liegt.
Der Hauptbahnhof wurde für den Zeitraum dicht gemacht, nach Angaben der Deutschen Bahn halten dort schon ab 10:00 Uhr keine Züge mehr.
Fernreisende mussten auf die Bahnhöfe Gesundbrunnen, Lichtenberg, Ostbahnhof, Spandau und Südkreuz ausweichen. "Eine vergleichbare Situation in diesem Ausmaß hatten wir noch nicht", sagte Friedemann Keßler, Leiter des Regionalbereichs Ost bei der Deutschen Bahn und verantwortlich für den Berliner Hauptbahnhof. Etwa 300.000 Reisende und Besucher bewegen sich nach DB-Angaben täglich über den Berliner Hauptbahnhof.
Etwa 10.000 Menschen, die in einem Radius von 800 Metern um den Fundort leben, mussten zur Sicherheit ihre Wohnungen verlassen. Die Evakuierung hatte bereits um 09:00 Uhr begonnen. Sie war eine der größten der letzten Jahre.
Für Menschen, die keine andere Bleibe fanden, standen zwei Sammelunterkünfte bereit. Von der Evakuierung nahe dem Regierungsviertel waren auch Unternehmen, das Bundeswirtschaftsministerium, der Bundesnachrichtendienst und ein Teil des Bundesverkehrsministeriums betroffen. Die Charité und das Bundeswehrkrankenhaus mussten ebenfalls teilweise geräumt werden.
Zumindest im Flugverkehr von und nach Berlin gab es entgegen erster Befürchtungen keine Einschränkungen geben. Zunächst war die Flughafengesellschaft davon ausgegangen, dass während der Bombenentschärfung in Tegel keine Flugzeuge starten oder landen können.
(mbi/fh/dpa)