Ermittler durchsuchen Wohnungen mutmaßlicher deutscher Ku-Klux-Klan-Mitglieder
16.01.2019, 14:5316.01.2019, 14:55
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In acht Bundesländern haben Einsatzkräfte die Wohnungen von Mitgliedern deutscher Ku-Klux-Klan-Gruppen durchsucht. Die Verdächtigen sollen eine kriminelle Vereinigung namens "National Socialist Knights of the Ku-Klux-Klan Deutschland" gebildet haben.
Die Durchsuchungen fanden am Mittwochmorgen unter der der Leitung des Landeskriminalamts Baden-Württemberg und im Auftrag der Staatsanwaltschaft Stuttgart statt. Durchsucht wurden Wohnungen in:
Baden-Württemberg (Landkreis Rastatt sowie Rems-Muss-Kreis)
Bremen
Hamburg
Niedersachsen (Landkreis Holzminden)
Nordrhein-Westfalen (Kreis Mettmann sowie Oberbergischer Kreis)
Rheinland-Pfalz (Landkreis Mayen-Koblenz)
Sachsen-Anhalt (Salzlandkreis)
Thüringen (Landkreis Weimarer Land)
Gegen rund 40 Beschuldigte aus dem gesamten Bundesgebiet wird inzwischen ermittelt. Sie sind zwischen 17 und 59 Jahren alt. Ziel der Durchsuchungen war es Beweismittel zu sammeln, wie Waffen, Munition und Unterlagen, die Hinweise auf die Struktur der Gruppierung geben können.
Und das ist auch gelungen.
Die Ermittler stellten mehr als 100 Waffen sicher, darunter:
mehrere Schreckschusswaffen mit Munition
Luftdruckwaffen
eine Vielzahl von Schwertern und Macheten
Faust- und Butterflymesser
Wurfsterne und Teleskopschlagstöcke
Ein Überblick über die sichergestellten Gegenstände:
Bild: LANDESKRIMINALAMT BADEN-WÜRTTEMBERG
Außerdem wurden Urkunden, Mitglieder- und Beitragslisten, T-Shirts und Symbole der Gruppierung "National Socialist Knights of the Ku-Klux-Klan Deutschland", elektronische Speichermedien, Computer sowie Mobiltelefone beschlagnahmt.
Die sichergestellten Unterlagen müssen nun ausgewertet werden.
Den Einsatz führten bundesweit rund 200 Polizeibeamte der Polizeien der jeweiligen Bundesländer, darunter auch Spezialeinheiten und die Staatsanwaltschaft Stuttgart durch.
Den Verdächtigen kamen die Ermittler auf die Spur, nachdem sie Chatprotokolle eines beschlagnahmten Handys ausgewertet hatten. Das Handy stammte aus einem anderen Ermittlungsverfahren wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen.
Das ist über die Gruppe bekannt:
Rekrutierung wurden die Mitglieder unter anderem online. Kommuniziert wurde hauptsächlich über Soziale Medien.
Die Mitglieder eint ihre rechte Gesinnung, die sich unter anderem in einer Glorifizierung des Nationalsozialismus äußert. Die Gruppe finanziert sich über monatliche Beiträge.
Teile der Gruppierung zeigen (zumindest verbal) Gewaltbereitschaft, planen sich zu bewaffnen und hegen Gewaltfantasien.
Nach der bisherigen Einschätzung des Landeskriminalamtes gibt keine Hinweise auf Verbindungen zu anderen Ku-Klux-Klan-Gruppierungen. Die mutmaßlichen Gruppenmitglieder sympathisieren jedoch mit nationalsozialistischem Gedankengut.