
Wiesbaden: Ali B. wird von Beamten einer polizeilichen Spezialeinheit aus dem Justizzentrum zu einem Polizeihubschrauber gebracht und in eine JVA geflogen.Ali B. trägt einen Papieranzug.bild: dpa
Deutschland
11.06.2018, 14:0311.06.2018, 14:03
Die Ermittlungen im Fall des getöteten Mädchens
Susanna konzentrieren sich auf den Abgleich der Aussagen des
Tatverdächtigen Ali B. und die Vernehmung weiterer Zeugen. Es werde
auf Hochtouren an der Auswertung der umfangreichen Angaben des
20-Jährigen gearbeitet, sagte am Montag die Sprecherin der
Wiesbadener Staatsanwaltschaft, Oberstaatsanwältin Christina Gräf.
Der Iraker hatte in einer fast sechsstündigen Vernehmung vor dem
Wiesbadener Amtsgericht gestanden, die 14-Jährige umgebracht zu
haben. Er sitzt in Frankfurt in Untersuchungshaft.
Das vollständige Ergebnis der DNA-Analyse des Mädchens liege noch
nicht vor, erklärte die Oberstaatsanwältin. Daher könne sie noch
keine Angaben zu den widersprüchlichen Aussagen über die mutmaßliche
Vergewaltigung des Opfers machen. Ali B. hatte diesen Vorwurf der
Ermittlungsbehörden in seiner Vernehmung bestritten.
Als Tatmotiv hatte der junge Mann laut Staatsanwaltschaft angegeben, "dass er aufgrund von Verletzungen im Gesicht von Susanna, die
infolge eines Sturzes entstanden sein sollen, befürchtet habe, dass
diese die Polizei informieren werde."
Das ist der Stand zum zweiten Tatverdächtigen:
Neue Erkenntnisse zu dem zeitweise zweiten Tatverdächtigen, einem 35
Jahre alten Türken, habe es durch die Vernehmung von Ali B. nicht
gegeben, sagte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft. Der Mann werde
aber immer noch als Beschuldigter geführt. Das Ermittlungen gegen ihn
seien noch nicht abgeschlossen.
Die Ermittlungen konzentrierten sich auch darauf, an Papiere des
Irakers heranzukommen, sagte Gräf. Ali B. war ohne Dokumente
vermutlich im Oktober 2015 mit dem damals großen Flüchtlingsandrang
über die Türkei und Griechenland nach Deutschland eingereist. Auch
sein Alter müsse überprüft werden.
(pbl/dpa)