Die bayerische Grenzpolizei hat an Allerheiligen die vermutlich dilettantischsten Schmuggler des Jahres erwischt. Die wollten Waffen, Drogen und Hakenkreuz-Gegenstände über die Grenze bringen. Wir fragen uns, wer sich den ganze Plan ausgedacht hat oder ob es überhaupt einen gab. Aber lest selbst.
Ein Trauerspiel in drei Akten.
Donnerstagnachmittag, Lindau am Bodensee. Die Grenzpolizei kontrolliert ein Auto, das gerade aus Österreich eingereist ist. Ziel der drei Insassen ist der Landkreis Gotha in Thüringen. Kurz hinter der Grenze ist jedoch Schluss, wie die Polizei Bayern mitteilt.
Bei der Kontrolle stellen die Polizisten nämlich fest, dass der Fahrer keinen Führerschein hat, dafür aber unter Drogeneinfluss steht und außerdem eine geringe Menge Amphetamin bei sich hat.
Für seine Mitfahrer geht die Kontrolle auch nicht glücklicher aus: Bei ihnen finden die Beamten gleich mehrere Waffen – Springmesser, Revolver und ein Samurai-Schwert. Außerdem: Verbotene Gegenstände mit Hakenkreuzen.
Das reicht der Polizei, um Durchsuchungsbeschlüsse für die Wohnungen der drei Schmuggler zu bekommen. Dort werden "zahlreiche Gegenstände" gefunden, wie die bayerische Polizei mitteilt. Darunter:
Währenddessen am Bodensee: Blöderweise besitzen auch die beiden Mitfahrer keinen Führerschein. Als das Trio also am Abend die Polizeistation verlassen darf, muss das Auto stehen bleiben. Der Plan der drei Amateur-Schmuggler: Ein angeheuerter Fahrer soll sie nach Thüringen bringen. Das sagen sie zumindest der Polizei.
Tatsächlich steigen die drei jedoch eine Stunde später selbst ins Auto, um nach Hause zu fahren. Was sie nicht merken: Die Fahnder der Grenzpolizei beobachten sie dabei. Diesmal bekommt das Auto eine Parkkralle verpasst.
Am Tag darauf: Die Gruppe hat jetzt einen Fahrer aufgetrieben. Der ist laut Polizei allerdings "deutlich betrunken". Das Auto bleibt also weiter am Bodensee stehen.
Wer ohne Führerschein und unter Drogeneinfluss Drogen, Waffen und Nazi-Devotionalien nach Deutschland schmuggeln will und sich dabei erwischen lässt, muss nicht nicht nur sein Auto stehen lassen, sondern auch noch mit Hausdurchsuchungen und Strafverfahren rechnen.
Wer hätte sich das nur denken können?
(fh)