Deutschland
25.10.2018, 07:1025.10.2018, 07:21
Die Polizei hat ein Protestcamp von Braunkohlegegnern
in der Nähe des Hambacher Forstes geräumt. Rund ein Drittel der etwa
100 Aktivisten dort hätten das Camp in Kerpen-Manheim zuvor
freiwillig verlassen, sagte eine Sprecherin der Polizei Aachen. Die
anderen seien bei dem Einsatz am späten Mittwochabend teils
weggetragen worden. Einige hätten passiv Widerstand gegen die Räumung
geleistet. Von Dutzenden Aktivisten seien Personalien aufgenommen
worden, anschließend hätten sie einen Platzverweis bekommen.
Nach Polizeiangaben war das Zeltcamp auf einem ehemaligen Sportplatz
ohne Zustimmung des Energiekonzerns RWE auf dessen Gelände errichtet
worden. Das Unternehmen habe Strafantrag wegen Hausfriedensbruch
gestellt.
Die Polizei hatte mehrere Hundertschaften zusammengezogen. Den
Demonstranten war nach Polizeiangaben angeboten worden abzuziehen,
wenn sie die größeren Zelte des Camps zurücklassen, damit sie nicht
an anderer Stelle wiederaufgebaut werden können. Später hätten Beamte
dann die Sitzblockaden der Aktivisten geräumt. Zusammen mit
RWE-Mitarbeitern seien zudem die Zelte abgebaut worden.
Die Demonstranten des Aktionsbündnisses "Ende Gelände" wollten von
dem Protestcamp aus neue Aktionen gegen den Kohleabbau starten.
Möglich seien Blockaden von Schienen, Zufahrten oder Baggern, um
Kraftwerke von der Kohlezufuhr abzuschneiden, hieß es. Für das
Wochenende wird im Internet zu weiteren Protesten aufgerufen.
Schon vorab hatte es Konflikte um den Standort des Camps gegeben. Die
Polizei wies den Demonstranten einen Standort zu, der weiter entfernt
vom Hambacher Forst bei Jülich lag. Das lehnten die Demonstranten ab
und zogen vor Gericht, wo sie unterlagen.
(sg/dpa)
Die Räumung des Hambacher Forsts
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Die Räumung des Hambacher Forsts
quelle: michael trammer/imago stock&people / michael trammer/imago stock&people