Mittlerweile sind die Ermittler überzeugt: Sief Allah H. plante einen Anschlag in Deutschland. Der Islamist sitzt gerade in Untersuchungshaft, nachdem die Behörden hochgiftiges Rizin in seiner Kölner Wohnung gefunden hatte. Der Stoff wird auch zum Bombenbau verwendet.
Ob er
schon ein konkretes Ziel ins Auge gefasst hatte, sei nicht bekannt. Jetzt geht es im Fall H. aber um den "dringenden Tatverdacht der Vorbereitung einer schweren
staatsgefährdenden Gewalttat."
Die Hintergründe in 3 Punkten.
H. wollte offenbar Mitglied im sogenannten Islamischen Staat (IS) werden. Der 29-Jährige plante offenbar, bei der Propaganda-Arbeit der Terroristen zu helfen. Sogar einen Treueeid an den Anführer hat es wohl gegeben.
Laut den Ermittlern habe er auch den Vorschlag gemacht, einen Anschlag
gegen "Ungläubige" in Deutschland zu begehen.
Die Bundesanwaltschaft spricht von mindestens
zwei Helfern im Ausland. Sie sollen bei den Vorbereitungen geholfen haben.
Auf weitere Komplizen in Deutschland weist laut den Ermittlern derzeit aber nichts hin. Ende Juli hatte der Generalbundesanwalt Sief Allah H.'s deutsche Ehefrau Yasmin verhaften lassen. Sie soll ihm unter anderem bei der Bestellung der Materialien geholfen haben.
H. hatte sich bereits weit mehr als 3000 Rizinussamen besorgt. Daraus produzierte er 84.3 Milligramm Rizin.
Die Bundesanwaltschaft wirft ihm auch die vorsätzliche Herstellung biologischer Waffen vor.
(mbi/dpa)